Sonntag, 6. Oktober 2013

H & R Projekt 2: ein Schal

Sie ist eine Diva!
Eine, die sich ihre Geheimnisse nicht so ohne weiteres entlocken lässt.
Mal ist sie leichtgängig und geschmeidig, mal störrisch und will sich um keinen Deut bewegen.
Aber warum????
Ich kann es nicht ergründen....noch nicht, jedenfalls!
Gestern versuchte ich einen simplen Schal zu stricken.
Schon beim Anschlag war sie widerborstig und wollte mein liebevoll ausgesuchtes Garn nicht nehmen. Und dabei war es eine feine Merino Wolle.
Nach dem x-ten fehlgeschlagenen Versuch habe ich kapituliert und das alte synthetische Testgarn genommen und plötzlich lief alles wie von selbst. Habe ich doch etwas anders gemacht? Eine kleine Einstellung vielleicht?  Bewusst habe ich nichts verändert...aber man kennt das ja. Wenn man genervt ist und nicht mehr so aufmerksam, kommt es schon vor, dass einem ein anderer Handgriff gar nicht auffällt.
Am Ende habe ich mich dann doch mit ihr ausgesöhnt, denn der Schal im Vollpatent wuchs Reihe für Reihe fast fehlerlos. Einmal riss der Faden, aber das war schnell repariert.
Oben angekommen, versuchte ich, die Maschen vom Vorderbett auf das Hinterbett umzuhängen, damit ich abketten kann.
Auch das eine Herausforderung, die ich dann mitten drin abgebrochen habe. Es gibt keine Doppelöhrnadel und man muss "aufstoßen". Das heißt: Du nimmst die vordere Masche auf einen 1er- Decker, schiebst von hinten die Nadel des Hinterbettes in die Schlaufe und ziehst dann den Decker wieder raus. Der vorherige Besitzer sagte mir, dass diese Methode viel schneller sei, als das Umhängen mit der Nadel. Ich kann das kaum glauben, aber vermutlich ist es wieder nur Übungssache.
Ich habe nach dem Abwerfen die Maschen leicht gedämpft, mit einer Stopfnadel auf einen separaten Faden aufgefädelt und später mit einer feinen Häkelnadel abgehäkelt. So ist eine schöne Kante entstanden, die man vorzeigen kann.



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