Montag, 10. Dezember 2012

Zwei Röcke

Wieso ich ausgerechnet jetzt darauf komme, mir Röcke stricken zu wollen, wo ich doch der absolute Hosenfreak bin, wird mir ewig schleierhaft bleiben....aber..versuchen kann man es ja mal.
Vielleicht habe ich einfach zuviel bei Drops rumgestöbert :-)

Dieses Model DROPS 115-41 by DROPS Design hat mir von der Form her gut gefallen und da noch etwas Sockenwolle herumlag, dachte ich, ich versuche es mal mit der Maschine.
Dabei habe ich aber nur glatt rechts gestrickt, da mir das Umhängen mit dem Maschenkamm, um ein Kraus Rechts-Gestrick zu erreichen, zu mühselig war.



Eine Anleitung für die Maschine gibt es hier.


Maschinenanleitung für den Rock  DROPS115-41 byDROPS Design


Für Größe M/ 38(jeweils die 2. Zahl von links)

Quergestrickt mit Falten unten- jedoch Glatt Rechts gestrickt ( nicht Kraus, wie im Original)

Sockenwolle LL 210m/50gr, Verbrauch etwa 250 Gramm

Mapro (nach Waschen, Dämpfen und Tragen)
10 cm =28 Ma
10 cm = 42 Rh

MW 7


.

Weil hier  mit verkürzten und verlängerten Reihen gearbeitet wird,  hier zum besseren Verständnis einige Erläuterungen vorweg.

Der Rock wird quergestrickt. Deshalb sind Zu-oder Abnahmen für die Formgebung nicht sinnvoll. Beim Querstricken erreicht man die Formgebung durch verkürzte Reihen. Dafür werden Nadeln außer Arbeit gestellt( in E geschoben) und zu einem späteren Zeitpunkt wieder dazu genommen( über Position D nach B). Damit bei diesem Verkürzen/Verlängern zwischen der zuletzt gestrickten und der ersten Nadel in Ruhestellung keine Löcher entstehen, muss man immer dann, wenn man verkürzt hat ( also Nadeln in Ruhestellung gebracht hat), eine zusätzliche Nadel in E schieben. Das ist die Nadel, die zuletzt gestrickt wurde.

Bei diesem Rock wird gleich zweifach mit dieser Technik gearbeitet.

Einmal auf der rechten Seite (hier wird die Reihe verkürzt), damit das obere Teil des Rockes  dem zur Taille hin schmäler werdenden Körper gerecht wird und zweitens auf der linken Seite (hier wird die Reihe verlängert), um die Falten entstehen zu lassen.

Nachdem 12 Rh gestrickt sind, beginnt man also mit der Formgebung für Hüfte und Taille auf der rechten Seite ( um 10 Ma verkürzen, danach um weitere 15 Ma, also insgesamt 25)

Ist das geschehen, strickt man die Falten im Dreier- Rhythmus, in dem man die „Reihe“ jeweils um 3 Maschen verlängert. Das heißt: 3 Ma werden gestrickt, 1 zurückgeschoben ( Lochvermeidung) und wiederholt das so oft, bis die 42te Nadel wieder in Arbeitsstellung ist.

Damit ich nicht jedesmal  mühevoll abzählen muss, habe ich mir schmale Papierstreifen geschnitten, sie zwischen Nadeln und Nadelzählfolie geschoben  und dann mit Markierungen versehen:


von rechts die 10. und die 25. Nadel, von links gezählt die 42. Nadel.

Immer dann, wenn verkürzt oder verlängert wird, muss man darauf achten, dass der Schlitten in Halteposition H ist.

Will man den Rock verlängern, nimmt man gleich zu Beginn entsprechend der Maschenprobe zusätzliche Maschen auf. Die Markierungen bleiben jedoch an der gleichen Stelle  (von rechts die 10. und die 25. Nadel, von links gezählt die 42. Nadel)


Und so geht’s:

Geschlossener lockerer Anschlag über 120 Maschen ( natürlich kann man  hier nach eigenen Geschmack arbeiten und beispielsweise einen offenen Anschlag mit Restgarn arbeiten)

*12 Reihen glatt rechts stricken, Schlitten endet links!

Schlitten auf Halten ( H) stellen


Auf der rechten Seite 9 Ma in Ruheposition ( E) schieben und 1 Rh str

1 zusätzliche Nadel in die E Pos( die 10. Nadel von rechts) und zurückstricken

Auf der rechten Seite weitere 14 Nadeln in E- stricken

1 zusätzliche Nadel in die E Pos ( die 25. von rechts) und zurückstricken


Nun alle Nadeln in E, außer den drei ersten links. Diese 3 Na stricken, dann die dritte Nadel zurück in E und zurückstricken

Drei weitere Nadeln in D schieben und nach rechts str und die letzte der gestr. Na zurück in E schieben…zurückstr

Drei weitere Nadeln in D schieben und nach rechts str und die letzte der gestr. Na zurück in E schieben…zurückstr

In diesem Rhythmus fortfahren und immer dreierweise die Nadeln in D schieben, dann eine zurück in E bis insgesamt 42 Na von links gezählt gestrickt sind . Jetzt Schlitten wieder auf N stellen*

 Den Vorgang * bis * so oft wiederholen bis die gesamte Breite von 96 cm erreicht ist

 Auf die Knopfleiste zum Schließen des Rockes habe ich verzichtet und statt dessen einen Bund angestrickt ( 170 Ma glatt rechts, 2 mal 20 Reihen, dazwischen eine Bruchreihe in großer MW) und von Hand geschlossen.
Die Unterkante des Rockes ( Saum) habe ich mit festen Maschen umhäkelt.


Samstag, 3. November 2012

Norweger mit Aade Long Garn

Seit Monaten lagt es nun da, dieses wunderbar bunte Garn, das ich mir aus Tallin mitgebracht habe und schrie danach, verstrickt zu werden.
Nur wie?


Ein Norwegermuster musste es sein, soviel war klar. Doch wie den Untergrund gestalten? In Schwarz...zu hart- in Grau...eventuell- in Orange...sehr gewagt!
Nach einigem Hin-und Her entschied ich mich für Grau, weil die bis dahin gestrickten Mapro's am besten aussahen und das Muster schön heraus kam.


Das Muster wollte nun noch entwickelt werden und es dauerte viele Tage, bis ich mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden war.  Ich habe mich durch hunderte von fertigen Mustern durchgewühlt, bis ich eines fand und dann beschloss, es mit dem PPD nach meinen Wünschen zu verändern.

Lange hat mich die Frage beschäftigt, wie ich es schaffe, dass die Ärmel in gleichem Rhythmus die Farbe wechseln, wie Vorder-und Rückenteil und irgendwann einzusehen, dass dies nur dann perfekt möglich  ist, wenn ich blancs stricke, dann die Wolle selbst färbe, aufziehe und neu verstricke.
Aber wie kann ich eine Zwischenlösung finden? Schließlich sind die Ärmel schmaler als VT und RT und somit wechselt die Farbe auch erst nach deutlich mehr Reihen...
Da ich "genug" Wolle im Vorrat hatte, beschloss ich, nach dem Prinzip cut & sew zu arbeiten. Also: erst ein Rechteck stricken, dann die Ärmel daraus zuschneiden und nähen, wobei mir das nicht leicht fiel, weil man ja doch jede Menge Material verschwendet. Um das benötigte Rechteckt jedoch genau so groß zu stricken, wie das VT, fehlte mir der Mut und ich bin eine Kompromisslösung eingegangen. Ich habe für die Ärmel " nur" die Maschenzahl der Rückenbreite angeschlagen und habe während des Strickens immer wieder den Faden "verkürzt"...also rausgezogen und abgeschnitten. Aus diesen  Resten lässt sich bestimmt noch was Kleines stricken und so sind sie nicht ganz verloren. Jedenfalls fand ich das besser als ein großes Rechteck zu stricken (so wie Vorder- und Rückenteil), die Ärmel daraus auszuschneiden und die verstrickten Reste einfach wegzuwerfen.

 
 
 

Am schwersten fand ich es, nach dem Stricken das Vorderteil in der Mitte auseinander zu schneiden. Da ich vergessen hatte, schon dem Muster eine "Mittellinie" einzugeben, an der ich mich hätte orientieren können, habe ich sehr vorsichtig erst eine Mittellinie von Hand eingezogen und jeweils rechts und links davon eine Linie mit Overlock- Stichen aufgenäht. Trotzdem war das Schneiden nur mit viel Überwindung möglich.



Die Bündchen und auch die Blenden sind doppelt gestrick und letztere italienisch befestigt.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Filzen oder wie aus Größe 39 Größe 43 wird


Erfahrungen sammeln muss ja immer wieder sein, insbesondere dann, wenn man wie ich, nichts genau so machen kann, wie in einer Anleitung beschrieben. Dann wäre das Leben ja viel zu einfach:-)
Weil meine Hauspuschen schon wieder an einigen Stellen durchgelaufen sind und ich keine Lust mehr zum x-ten Reparieren hatte, nahm ich mir vor, neue zu stricken.
Eine Maßtabelle mit den entsprechenden Angaben für Größe 39 war schnell  gefunden.

Dabei kam mir der Gedanke, den gesamten Sohlenbereich mit doppeltem Faden zu stricken, damit sie sich nicht so schnell durchlaufen (ich bin ein Sohlenkiller!) Weil Rundstricken nach dem offenen Teil mit dem dicken doppelten Faden und den Farbwechseln sich als unhandlich erwies, habe ich einfach weiter offen gestrickt und später die Naht geschlossen.
Für Größe 39:
Anschlag: 32 Maschen
Offene Reihen: 33, danach Zunahme je 1 Ma an jeder Seite
weitere 28 Reihen, dann die Abnahmen für die Spitze über 7 Reihen verteilt bis nur noch 4 Ma übrig waren.
Es ist nicht mein erstes Paar handgestrickte Filzpuschen, aber ich war doch irritiert, wie groß die Teile waren und hatte schon den ersten leisen Verdacht, dass das mit Größe 39 wohl nix wird.
Und ich sollte recht behalten.
 

Selbst nach 2 maligem Filzen kamen immer noch  Puschen für Größe 43 ( 29,5 cm) dabei raus, weil der doppelte Sohlenfaden wohl nicht so stark verfilzt hat, wie gewünscht.
Die Form ist aber in den Proportionen geblieben und fußgerecht.
Mein Mann freut sich jedenfalls, auch wenn es nicht seine Lieblingsfarben sind.... und ich fange nochmal von vorne an J


Sonntag, 14. Oktober 2012

Windrad Tuch in Brauntönen oder besser..ein Poncho?


Gestrickt habe ich diesmal auf der Brother KH  910 über 199 Maschen unter Verwendung des Einbett- Farbwechslers mit MW 10. Vom Nacken bis zur Unterkante sind das 89 cm.

Das Garn:

150 g Aldi Sockenwolle (Vendita)  Farbe 600, LL 210 m/50g
150 g Aldi Sockenwolle ( Vendita) Farbe 991, LL 210m/50g
etwa 500 g Konenwolle  Regia 80 LL 32/4, (aus alten Beständen), dreifädig gefacht
zum Weben: 50 g Dilthey-Wolle Velour, 100% Polyacryl, LL 80m auf 50g, (aus alten Beständen),


Da der Farbwechsler ja links sitzt, musste ich die gesamte Zahlenliste „umkehren“ und dabei ist mir leider ein Fehler unterlaufen. Deshalb hat das mittlere Farbfeld einen Treppenabsatz zum ersten Feld nach der Weblinie bekommen.  Das ist mir aber erst nach dem 3. Segment aufgefallen und da wollte ich einfach nicht mehr von vorne beginnen J

Dieses Tuch hat an der Außenkante keine Lochreihe für Fransen, sondern ist nur mit festen Maschen umhäkelt, um die kleinen Spannfäden zu fixieren.
Außerdem habe ich für die durchgehenden Längslinien 4 Reihen statt nur 2 gewebt.
Um mir die Arbeit ein wenig zu erleichtern, habe ich dafür einen extra Schlitten benutzt und somit das Risiko dezimiert, dass ich vergesse, die Tasten wieder in die richtige Stellung zu bringen.
Dadurch, dass ich das dritte Farbfeld wirklich bis zur letzten Nadel gestrickt habe, bekommen die einzelnen Segmente ein schöne Weite, so dass das Tuch sehr glockig fällt und im Aussehen eher einem Poncho ähnelt, als einem Tuch.

Die Vordere Kante ist mit Mäusezähnchen gearbeitet und bekommt noch Knöpfe.

Insgesamt sind es 8 Segmente geworden….das dunkle Braun hat leider nicht weiter gereicht.

Auch bei diesem Tuch liegt die gerundete Nackenlinie wieder schön um den Hals und das Tuch trägt sich-trotz des hohen Gewichts- sehr angenehm. Ich überlege sogar, den sich ergebenden Kragen noch weiter auszuarbeiten und zu betonen.

Einbettwechsler oder doch von Hand wechseln?

Ich bin mir wirklich nicht ganz sicher, ob der Farbwechsler eine effektive Arbeitserleichterung war.

Mich persönlich hat es viel Mühe gekostet, meinen bei Tuch 1 erworbenen Rhythmus wieder zu verlernen und die umgekehrte Arbeitsweise anzunehmen. Mag sein, dass es einfach nur daran liegt, dass ich Rechtshänder bin.
Auch empfand ich die zusätzlich Notwendigkeit, sich darauf zu konzentrieren, ob er auch richtig eingefädelt hat, als ermüdend. Zwei Mal sind mir jede Menge Maschen gepurzelt, weil ich nicht darauf geachtet hatte, ob der Faden wirklich von der Führung mitgenommen wurde L

Trotz dieser kleinen Pannen bin ich froh, dass er nun ( fast) fertig ist und ich ihn tragen kann. Außerdem bin ich sehr glücklich über die Länge, da ich an den etwas tiefer gelegenen Körperstellen immer etwas kälteemfindlich bin.
 Der Winter kann kommen!

Montag, 24. September 2012

Windrad-Tuch

Beim Stöbern bei Ravelry fand ich ein Tuch, das mir sehr gefiel und ich erinnerte mich, dass ich etwas in der Art vor vielen Jahren schon einmal gestrickt hatte. Nach längerem Suchen fand ich auch meine alten Notizen wieder, schrieb sie um und strickte ohne großen Plan einfach drauf los. Das hier ist draus geworden.




Wer es gerne nachstricken möchte, findet  bei Ravelry die Anleitung dazu.
Alle, die dort  nicht angemeldet sind, dürfen hier gerne kopieren.
 

Windrad- Tuch
mit 11 Segmenten

Was man braucht:
Sockenwolle, LL 210m/50 g
Farbe 1: 250 bis 300 g
Farbe 2: 150 g
Farbe 3: 150 g
Farbe 4: etwas Garn zum Weben
gestrickt mit  MW 8


4-fach Fadenspannungsmast vom Vierfarbwechsler,
reichlich kleine Gewichte

 


Gestrickt auf der Brother KH 930


Ich habe hier, ohne groß zu rechnen auf’s gerade wohl ein Tuch gestrickt, das 11 Teilstücke hat und dessen Farbfelder etwas jeweils ein Drittel der Gesamtstrecke für sich beanspruchen. Jedes Teilstück ist vom nächsten durch 2 Webreihen abgesetzt, für das ich ein zusätzliches Bändchengarn verwendet habe. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Ob man Webreihen einarbeitet, einen Rollrand möchte oder nicht…kann jeder für sich selbst entscheiden.
Außerdem habe ich bei jedem Teilstück Farbe 2 und 3 vertauscht.


Vorbereitung:
Fadenführung vom 4 Farbwechsler anbringen und 3 Farben einlegen.
Doppelbett -wenn montiert- entfernen, HB aber ruhig in Schrägstellung lassen.
Das hat nur einen Grund: man kann mögliche Fallmaschen besser wieder aufnehmen J





Meine Arbeitsschritte…eine mögliche Reihenfolge
Anschlag mit KW,
2 Rh stricken in der Grundfarbe, Rollrand positionieren,
2 Rh weben,
1 komplettes Segment stricken,
*2 Rh in der Grundfarbe,
2 Rh weben
1 komplettes Segment mit vertauschten Farben stricken,*
und von *bis* wiederholen, so oft man möchte. Nach dem letzten Segment wieder 2 Rh in der Grundfarbe und entweder lose abketten ( Vorsicht Rollgefahr) oder eine Blende anstricken. Anschlag wieder aufnehmen und Blende anstricken.

Der Rollrand
Auf der rechten Seite die letzten Ma umhängen: IIIIIIIII..III..II
Diese Aufteilung ergibt eine Art Rollrand mit Öffnungen, durch die man die Fransen, die gleich mitgearbeitet werden, durchfädeln und verknoten kann. Das erspart das spätere Anknoten von losen Fäden! Wer das nicht möchte, lässt die Nadeln einfach stehen und kann dann später einen anderen Rand anbringen.


Die Webreihen allgemein
Dazu die Webtasten in Arbeitsposition bringen (hoch)
mit dem Nadelschieber links beginnend Nadeln in D bringen, I..I..I..I..I..
Webfaden vor die Webführung legen,  1 Rh weben
wieder Nadeln in D bringen: II..I..I..I..I..I..  ( also um 1 Na versetzen!)
Faden vor die Webführung legen, 1 Rh weben
Faden abschneiden und verknoten, dabei Fransenlänge stehen lassen.
Je nach Webfadenstärke kann man auch ein anderes Nadelpositionsmuster verwenden.

Windrad-Tuch---die Webreihen

Weil ich nun einige Male schon gefragt wurde, wie das mit den Webreihen in meinem Windradtuch funktioniert, teile ich hier gerne meine Erfahrung damit.
Auch ich habe das Weben mit der Brother bis jetzt nur an Musterlappen ausprobiert, bin also kein Experte-will heißen: es ist nicht schwer. Die Nadeln werden von Hand mit Hilfe des Nadelschiebers nach D ( oder E) geschoben. Ich persönlich bevorzuge D, weil dann mein Schlitten besser über die Nadeln gleitet.




Am Schitten stellt man die Webtasten auf Weben ( also nach oben), alle anderen Einstellungen sind neutral
Dann legt man seinen Webfaden von rechts nach links über die Nadeln, hält Anfang und Ende des Fadens leicht fest und schiebt den Schlitten nach links.


Man kann natürlich den Fadenanfang auch mit einer Klammer beschweren oder einklemmen.Wichtig ist nur, dass er nicht wegrutscht, wenn der Schlitten zum Einsatz kommt und dass der auf den Nadeln liegende Faden auch dort bleibt!

hier nochmal das Ganze in Englisch


So sieht es aus, wenn die erste Reihe gewebt ist.


Um die zweite Reihe zu weben bringt man wieder Nadeln in die D-Position, diesmal um 1 Masche nach rechts versetzt und wiederholt den Vorgang.


Fransen gleich mitarbeiten:
Beim Farbenwechsel den gerade gestrickten Faden unten um die Halterungsschraube legen,
Fäden bei Zeiten immer wieder aufschneiden, sonst zieht sich das Gestrick hoch, etwa nach 50-60 Rh
Dabei darauf achten, dass man die letzten 6 Fäden nicht durchtrennt, sonst muss man beim Farbwechsel den Faden wieder festhalten J

Faden aus der Schl Führung nehmen und hinter der Schraube vorbei führen, neue Farbe einfädeln . Dann beide Fäden, die nicht stricken nach rechts neben  dem Schlitten loslassen, bzw in die Kerbe einlegen


Die Strickmethode: verkürzte Reihen
Wer die Technik beherrscht, beginnt gleich mit der Liste.

RZ 000- man strickt eine Reihe in Farbe 1 (letzte Nadel rechts bis letzte Nadel links, bei mir: 90re bis 94 links)
Schl steht links, Na 94li in E Pos schieben, zurückstricken, RZ 002, zu Farbe 2 wechseln.
Nadeln für das 2. Farbfeld in E Pos schieben: 94li bis einschl. 30 li, 1 Rh stricken, Na 29li in E schieben, 1 Rh stricken, RZ steht auf 4,  zu Farbe 3 wechseln
 94li bis einschl. 30 re für Farbfeld 3 in E schieben, 1 Rh str, Na 31 re in E schieben, zurückstr, RZ auf 6. Zu Farbe 1 wechseln.
Jetzt mit dem Nadelschieber  alle Na zurückschieben in D, nur Na 94 bis 91 bleiben in E!
1 Rh str, Na Nr 90 li in E, zurück, RZ steht auf 8, zu Farbe 2 wechseln und nach der Liste in der entsprechenden Reihe weiterarbeiten.
   
Der Anfang:
Anschlag mit Kontrastgarn und Nylonfaden über die Nadeln 94 li bis 90 re
zu Farbe 1 wechseln, 1 Rh stricken, Nadeln für Rollrand ( s.o.) umhängen
1 Rh stricken, Schl steht jetzt rechts.

2 Rh weben ( s.o.)

Webtasten ausschalten ( runter auf N), RZ auf 000 stellen, Schl auf H

Mit der Liste beginnen


Wichtig:
Nach jeder ungeraden Reihe 1 Na innen zusätzlich in E Pos bringen, um Löcher zu vermeiden
Dies ist in der Liste nur für die Reihen 1-18 notiert!!!!

Ist die Liste ganz gestrickt, ist ein Segment fertig.

Schl auf N stellen,

*2 Rh in der Grundfarbe stricken,
dann wieder 2 Rh weben

Nun, wenn man möchte, für das nächste Teilstück Farbe 2 und 3 vertauschen.

Schl wieder auf H und wieder die Liste stricken, bis das 2. Segment fertig ist.*
Diesen Vorgang von * bis * so oft wiederholen, bis man so viele Teilstücke hat, wie man möchte ( bei mir sind es 11)

Wichtige Hinweise zur Fehlervermeidung:
Nicht vergessen: Nach jeder ungeraden Reihe 1 Na innen zusätzlich in E Pos bringen, um Löcher zu vermeiden. Dies ist in der Liste nur für die Reihen 1-18 notiert!!!!
Immer kontrollieren, ob die letzte Ma eines Farb-Feldes auch wirklich gestrickt wurde, bevor sie in E geschoben wird.

Stets die Gewichte nachhängen!!!!! Besonders an den Übergängen der Farbfelder !!!!!


Für den Abschluss des letzten Segments eine Mäusezähnchenkante arbeiten und locker abketten oder eine Blende nach eigenen Vorstellungen stricken.

Die Anschlagreihe wieder in die Maschine hängen und ebenfalls eine Mäusezähnchenkante arbeiten und locker abketten oder eine Blende nach eigenen Vorstellungen stricken.

Tuch waschen und spannen, Fransenlänge korrigieren.

Viel Freude beim Stricken und Tragen

Mittwoch, 8. August 2012

endlich....

ist es fertig- das Kleid, das ich nun mindestens 4 mal gestrickt habe, weil immer etwas schief ging.







Nun ist es geschafft und es sitzt...passt...wackelt...und hat Luft :-)
Die Ärmel habe ich mir gespart, weil ich nun doch lieber eine passende Jacke dazu gestrickt habe.
Wer mehr dazu lesen will, scrollt einfach nach unten oder klickt hier



Dienstag, 7. August 2012

Revontuli

Bei all den Langzeit- Projekten, die ich derzeit in Arbeit habe, war es wieder mal Zeit für etwas Schnelles. So habe ich die Wollkäufe meines Kurzbesuches in Tallin begutachtet und entschloss mich, auch mal einen Revontuli nach dieser Anleitung zu stricken.
Das Garn ist von Villa Wool (Aade Long, oder auch Kauni)
mit einer LL von etwa 800 m pro 100 g ( 8/1),  hat sich mit 4er Nadeln super schnell verstrickt und wiegt 79 g. Ürsprünglich wollte ich die gesamten 114 g verwenden, habe aber dann früher aufgehört, weil mir das Tuch mit 180 auf 78 cm groß genug war.

Mittwoch, 25. Juli 2012

Sommerkleid mit Lochmuster


Mein Wollkauf im Mai bei der HWF war ja doch sehr ergiebig und nun mache ich mich dran, etwas davon zu verbrauchen. Unter anderem habe ich eine mercerisierte, glatte Baumwolle in einem zarten Lindgrün (mit Weiß meliert) erstanden : Artikelnummer 2064, Farbe 61.
Ich habe mich entschlossen, nach einem Kleiderschnitt zu arbeiten, den ich noch auf Lager hatte, denn es soll auf Figur geschnitten sein. 
Außerdem bekommt es später noch ein Futter, wofür ich den Schnitt dann auch verwenden kann. 
Das Lochmuster, das ich ausgesucht habe ist Nr. 158 aus der Brother StichWorld mit MW 8.

Das Vorderteil besteht aus je einem linken und rechten Seitenteil und einem Mittelteil.


















Die Nähte habe ich nach mehreren Fehlversuchen ( unter anderem auch mit dem Linker) von Hand mit Maschenstich zusammengenäht.







Der Rücken besteht im Original aus 2 Teilen und hat Abnehmer, aber ich werde ihn im Unterteil zusammenhängend stricken, da ich wegen der Veränderung des Ausschnittes und des dehnbaren Lochmusters keinen Reißverschluss brauche und somit die Mittelnaht entfallen kann. Ab der Höhe des Abnäherbeginns werden die einzelnen Teile separat gestrickt und am Ende des Abnähers wieder zusammen weitergestrickt.
Soweit die Theorie.








Beim Versuch, nach Beendigung des unteren Rockteils  das bereits fertig gestellte Seitenteil zum Mittelteil dazu zu hängen, ergaben sich jedoch einige Schwierigkeiten. Die Randmaschen waren nicht mehr gut zu erkennen und so wurde alles ziemlich schief und vor allem auch bucklig. Über das Strickforum bekam ich ein paar gute Tipps, wie ich das Problem lösen kann:
Beim Hochstricken der einzelnen Teile 1. eine zusätzliche Randmasche in Arbeit bringen und 2. eine Haarnadel über den Faden hängen, weil dann die Masche leichter zu finden ist, wenn man später wieder zusammenhängt.




Das hat prima geklappt.

Samstag, 7. Juli 2012

Irsih crochet Abendkleid- irisch häkeln

Kann sein, dass ich dem Wahnsinn verfallen bin, aber ich habe mir, weil es soviel Spaß macht, ein Projekt vorgenommen, an dem ich wohl eine Weile zu tun haben werde.





Als Vorlage für den Schnitt nutze ich ein Modell von Avantgard ( Schnitt Nummer V 23404), werde aber im Oberteil einige Änderungen anbringen. So soll das Kleid lange Ärmel haben und das Décolletée soll sich durch die Blätterranken ergeben, die man rechts sehen kann. Das Unterkleid ist aus einem dünnen elastischen Jersey genäht und dient nur als Blickschutz, da ich es nicht mag, wenn man hindurchsehen kann.

Freitag, 8. Juni 2012

Irish crochet Top


Irish crochet Top

Endlich ist es fertig! :-)




Irisch Häkeln

Es kommt immer wieder mal vor, dass ich was Neues probieren muss und die Auslöser dafür sind vielfältig. Diesmal fiel das Stichwort von einer Internetfreundin, die, so wie ich, eigentlich dem Maschinenstrickvirus verfallen ist. Sie ist eine Meisterin im Recherchieren und stupste mich auf die Seiten russischer Frauen, die im Häkeln einfach unerreicht sind. 

Jetzt habe ich also ein „ich-weiß-noch-nicht-was- es- wird-Projekt begonnen.

Irisch häkeln unterscheidet sich von dem Häkeln, das ich kannte dadurch, dass man einen Einlegefaden mitnimmt, der das Motiv plastisch wirken lässt. Man häkelt meist auch nicht, wie bei Tischdecken zum Beispiel in Runden, sondern in Reihen und dreht und wendet häufig. Die Motive werden einzeln erstellt und am Schluss auf eine Unterlage, die dem Schnitt entspricht aufgesteckt und mit einem Häkelgitter verbunden. Auch dazu gibt es im Netz wunderbare Videos ( Youtube, irish crochet)

Die Häkelschrift zu lesen ist schon eine Kunst für sich, aber auch dafür gibt es Hilfe im Netz.

Zunächst dachte ich, dass es klug ist, sich ein paar Bücher zu besorgen und war doch erstaunt, dass das Angebot auf Deutsch auf den ersten Blick recht klein ist. Meine Wahl fiel also auf wiederaufgelegte alte, englischsprachige Bücher, u.a. auf dieses hier:




Es hat einige Anstrengung gekostet, sich die englischen Begriffe anzueignen und nicht durcheinander zu bringen. Auch finde ich es nicht leicht, nach geschriebenem Wort zu arbeiten.

Bei diesem Buch



ist eine Strickschrift vorhanden und der Beginn des Motivs auf Deutsch beschrieben. Das erleichtert das Arbeiten sehr.

Das Schönste an diesem Arbeiten ist die Freiheit, die man hat. Es kommt nicht so sehr auf das genaue Nacharbeiten der Maschenanzahl an. So kann man leicht sein Motiv vergrößern oder verkleinern, in der Form verändern -wie es einem gerade passt und ist in der Platzierung der Motive völlig frei. Es gibt also unendlich viel Raum, die eigene Kreativität auszuleben.

Hier nun die einige der Motive, die mittlerweile entstanden sind:



Dabei ist mir noch nicht klar, ob es nun eine große runde Tischdecke oder doch lieber eine schickes Sommertop werden soll, ganz weiß oder doch mehrfarbig?
Wie gut, dass ich mich jetzt noch nicht entscheiden muss!
Auf jeden Fall ist irisch häkeln (für mich noch) keine leichte Übung, aber eine, die unheimlich viel Spaß macht.





Sonntag, 25. März 2012

Jacke aus selbst gefärbter Wolle

Jetzt ist sie endlich fertig.

Glücklich bin ich damit nicht so ganz, obwohl das gefärbte Chaos besser aussieht, als ich vermutet hatte. Im Strang sah das Garn doch ganz schön wild aus ( siehe: Beitrag  Frustfärben)

Eigentlich sollte die gesamte Wolle rot werden, doch habe ich beim Färben sehr schnell feststellen müssen, dass dafür meine Farbvorräte bei weitem nicht ausreichen. Da ich aber mal wieder nicht warten konnte, bis die Geschäfte öffnen, um Nachschub zu kaufen, habe ich Gelb und orange zu Hilfe genommen und fasste den Vorsatz, nur die Bündchen, Blende und Kragen in rot zu stricken, den Rest eben mit den anderen Strängen. Natürlich ging meine Rechnung wieder nicht auf und ich durfte dafür noch 100 g nachfärben. Nur knapp konnte ich damit dann auch noch den Kragen erstellen und es reichte wieder nicht für die Breite, die ich wollte.
Grundsätzlich war meine Toleranzschwelle bei diesem aufgeribbelten Handstrickprojekt, dem ich immer noch nachtrauere ohnehin nicht sonderlich groß und so habe ich die Grundform glatt rechts auf dem Grobi gestrickt und Blende und Kragen gehäkelt (mehrmals!!!). Zwischendrin kam mir der Gedanke, nun auch die Bündchen nochmal aufzumachen und ebenfalls zu häkeln...allein..der Wille war zu schwach!
Das Häkelmuster ist ein einfaches Muschelmuster, dennoch ist es erstaunlich, was man bei der Formgebung am Kragen so alles falsch machen kann. So haben sich trotz mehrerer Versuche einige Fehler eingeschlichen, mit denen ich aber gut leben kann. Auf jeden Fall habe ich erfolgreich ein UFO verhindert...und das ist doch auch schon mal was :-)
Jetzt kann ich in Ruhe den Grobstricker zusammenpacken, denn mein Bedarf an Verarbeitung dicker Wolle ist momentan wirklich gedeckt.
http://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2691683202888087055#editor/target=post;postID=8668080970240248642

Freitag, 2. März 2012

Frustfärben

Manchmal gehen einem die Dinge nicht von der Hand. Auch dann, wenn man im Vorfeld alles tut, damit sich keine Katastrophen einstellen.
Ich hatte Feuer gefangen für dieses Modell und wollte dafür meine neue Wolle verwenden.


Ich habe also einige Maschenproben gestrickt, sie gewaschen, vermessen und lange umgerechnet.
Nach ein paar Wochen war die Jacke dann fertig und passte wie angegossen. Nach dem ersten Waschen kam jedoch eine herbe Enttäuschung. Sie war viel zu lang ( etwa 25 cm). Auch ein Waschgang in der Waschmaschine und liegend trocknen hat daran nichts mehr geändert.
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dann entschlossen, alles wieder aufzuribbeln und neu zu stricken. 


Allerdings war mir da schon klar, dass ich die Wolle in dieser Farbe nicht mehr verwerten wollte.
Zuerst habe ich also eine von den alten Maschenproben testweise gefärbt, um zu sehen, welche Farbe am besten das Beige überdeckt. Die Wahl fiel eindeutig auf Rot. Spät am Abend habe ich dann mit dem Vorhaben begonnen, um bereits nach dem ersten Strang festzustellen, dass meine Ostereierfarben für die Wollmenge nicht ausreichen.
Mache aus der Not eine Tugend, dachte ich und nahm kurzerhand Orange und Gelb mit dazu.


Jetzt sehen die Wollstränge ganz schön wild aus und ich bin neugierig, was für ein Strickbild daraus entstehen wird. Ich hoffe, es wird nicht zu chaotisch, weil ich ja ohne Ziel und Plan drauf los gefärbt habe. Mal sehen.
Auf jeden Fall wird es ein buntes Unikat..auch nicht schlecht :-)
Für das nächste Projekt habe ich vor, mit anderen Farben zu färben... und vor allem nach Plan!!!!

Mittwoch, 29. Februar 2012

es geht die Lou lila

Was ist denn das für ein Titel? denkt ihr jetzt vielleicht.
Das ist ein Lied aus den 30er Jahren, das mir, seit meine neue Wolle angekommen ist, nicht mehr aus dem Sinn will ( siehe Wollwahn)

Bei meiner letzten Wollbestellung  waren 2 lila Töne.
Einmal Merino superwash LL 44/2 (dunkel) und Super Baby Merino extrafine, LL 30/2 (hell)
Das dunklere Garn habe ich 6 fädig genommen, LL dann 183m/50gr und das hellere lavendel 4 fädig- 187 m/50gr

Und da mir meine melierte Jacke so gut passt, brauchte ich nur den Schnitt etwas abwandeln, denn es sollte ein Pullover werden.
Ich habe lediglich den Ausschnitt etwas kürzer gemacht, dem V die Spitze genommen und das "Schößchen" nach unten verschoben, weil der Pulli etwas länger werden sollte.
Die Rippen beginnen nun in der Taille und nicht, wie bei der Jacke unter dem Busen.
Die Änderungen waren auf dem Formstricker schnell aufgemalt.
Irgendwie hab ich bei der Einstellung des Formstrickers dann doch wieder geschludert, sodass ich zur Strafe die Ärmel 2 mal stricken durfte, denn sie waren vieeeeel zu lang. Man sollte eben nicht zwischendrin mal was anderes stricken!!!!
Auch beim Einnähen mit dem Hague Linker hab ich erst mal Mist gebaut. Die Ärmel waren völlig schief und hatten Beulen. Also wieder raus damit und von Hand einnähen. Ich finde, dass das bei Ärmeln sowieso risikoloser ist. Man hat einfach mehr Gefühl, ob man verzieht oder nicht. Oder ich muss noch mehr üben :-)

Im Prinzip habe ich einen einfachen Pullover mit V Ausschnitt als Grundlage genommen und den nach meinen Vorstellungen angepasst, das heißt:
Unterteil ignorieren und statt dessen ein Schößchen mit Falten quer stricken.
Dabei wird nur die Schmalseite des Faltenteils als Maß für die Breite genommen und so breit gestrickt, dass es der Weite der Stelle entspricht, wo das Oberteil beginnen soll.


Noch ist der nicht ganz fertig. Gleich werde ich ihn in ein feuchtes Tuch einrollen, damit sich kleinen Beulen  im Rockteil legen, die durch die verkürzten Reihen entstanden sind und der Kragen etwas besser aufliegt. Er rollt sich ja noch ein.