Donnerstag, 26. November 2015

Mützen Tüftelei

Ich mag sie einfach nicht, diese Mützen, bei denen am Hinterkopf alles zusammengekräuselt wird.
Zugegebenermaßen stricken sie sich recht leicht. Ohne Muster kann man sie sogar rund stricken. Fantastisch.




Aber irgendwie brauchte ich jetzt mal was anderes. Und habe herumgebastelt und mir Gedanken über einen Schnitt gemacht. Viele Nähte wollte ich nach Möglichkeit vermeiden.

Wieder war eine der Hauptfragen: quer oder hoch stricken und wie  ich 1. den Überschuss an Maschen am Hinterkopf reduziere und 2. wie vermeidet man das verflixte Zunähen.

Das Prinzip: klar...verkürzte Reihen oder Zu-und Abnahmen. Ich habe verkürzte Reihen gewählt und so blieb am Ende nur eine Naht, die geschlossen werden musste.

Der erste Versuch ist nun quer gestrickt, mit Muster 256 aus dem Brother-Buch. Um das Muster so zu erreichen, wie es unten zu sehen ist, muss die Taste  4 für doppelte Höhe gedrückt und alle 2 Reihen die Farbe gewechselt werden. Vorher wird von rechts nach links mit KCR 1 in der Grundfarbe vorgewählt und auf der linken Seite sofort mit dem Einbettwechsler die 2 Farbe eingewechselt. Außerdem müssen dann auch die beiden Tuck Tasten  gedrückt werden. Auf der rechten Seite erscheint dann dieses Muster.

Das Arbeiten mit dem Einbettwechsler habe ich noch nicht oft gemacht und mir war nicht klar, ob es damit überhaupt möglich ist, verkürzte oder verlängerte Reihen zu stricken ( Schlitten auf H, Nadeln in E)
Aber Nachlesen im Anleitungsbuch hilft ja meistens und so hat es dann auch ganz gut geklappt.
Trotzdem war die Übung nicht ganz unproblematisch, denn es hat mir dabei 2 Nadeln gefetzt.

Außerdem haben sich einige Fehler eingeschlichen, weil es mir offensichtlich an der nötigen Konzentration gefehlt hat. So habe ich einmal vergessen, die Farbe zu wechseln und schon war das Muster versetzt. Als bewussten Effekt eingesetzt ergibt das sogar schöne, neue Spielmöglichkeiten, aber hier war das wirklich nicht gewollt .

Die nachträglich angestrickte Blende ( linke Seite nach außen gefiel mir besser) habe ich falsch zugenäht und ebenso die rückwärtige Naht. Da hatte ich den Maschenstich gewählt, was aber bei diesem Muster natürlich die komplette Fehlentscheidung war. Nun gut, es ist ja ohnehin nur ein Prototyp. Einige Punkte lassen sich  weiter vereinfachen und so werde ich noch ein wenig üben, bis die ultimative Mütze fertig ist.







Mittwoch, 18. November 2015

Babystrampler

Tagelang habe ich Hefte studiert, das Internet durchforstet, aber nichts gefunden, was mir wirklich gefallen hat. Bei meiner Suche ging es nicht um Muster sondern um die Machart eines Babystramplers. Stricke ich quer oder doch lieber von unten nach oben, wie viele Nähte sind am Ende zu vernähen, ist das Kleidungsstück auch praktisch und einfach anzuziehen usw. Das waren die Fragen, die mich beschäftigt haben.
Letztendlich habe ich mir dann einen Schnitt selbstgemacht.
Das Oberteil ist körpernah gehalten, das Höschenteil dagegen hat auch ohne Keil genug Weite.
Nach einigen Fehlversuchen bin ich jetzt mit dem Ergebnis recht zufrieden.
Gummibändchen halten die Beinbündchen am vorgesehenen Platz. Durch Druckknöpfe am Lätzchenteil und auf der Innenseite der Beine lässt sich der Anzug leicht anziehen und Windeln wechseln ist auch kein Problem. Die beiden kleinen Knöpfe oben sind nur Verzierung.










Für diejenigen, die sich für die Machart interessieren, hier ein Überblick über die einzelnen Schritte.
Ich gebe bewusst keine Maschenzahlen und Reihen an, weil ohnehin jeder mit anderem Garn arbeitet.


Zur Technik:

1. *begonnen habe ich mit Restgarn links der Null und die Ma-Zahl für das erste Bein angeschlagen.
Es folgte ein Nylonfaden und die Reihen für die Innenseite des Bündchens.
Anschließend die zwei Mausezähnchenreihen in anderer Farbe. Weiter mit der Grundfarbe für die Außenseite des Bündchens.
Muster programmieren, Beinhöhe bis zum Schritt stricken, Reststricken, abwerfen.

2. Vorgang rechts der Null wiederholen, aber nicht Reststricken/Abwerfen.
Anmerkung: Bei diesem Modell ist es nicht nötig, jetzt zusätzliche Maschen für ein mehr an Weite einzufügen, weil die Weite des Bodys für einen Windelpopo ausreicht. Andere Modelle arbeiten da oft mit einem Keil.

3. Linke Seite wieder einhängen, weiter im Muster bis zu den Armausschnitten und diese arbeiten.**

4. Maschen auf die gewünschte Weite des "Lätzchens" zusammenhängen und weiter in glatt rechts stricken bis oberes Bündchen: Reihenzahl für Außenseite, mit anderer Farbe 2 Reihen für Mausezähnchen, Reihen für Innenseite.
Erste Reihe des Bündchens auf die Nadeln hängen und locker abketten.

Rückenteil:
von * bis ** wiederholen.

5. Maschen auf die gewünschte Weite des Rückens zusammenhängen und weiter in glatt rechts stricken  bis Halsausschnitt, diesen arbeiten mit Nadeln in E.

Nun für den Schulterüberschlag auf der linken Seite Nadeln in Strickstellung bringen, Reihenzahl stricken, abketten.

Rechts für den Schulterüberschlag Nadeln in Strickstellung bringen, Reihenzahl stricken, abketten.

Nun fehlt noch das Bündchen am rückwärtigen Halsausschnitt. Wie gehabt stricken: Innenseite, Mausezähnchen, Außenseite, Ma hochhängen,  abketten ( oder Reststricken und später annähen)

Ärmel nach dem gleichen Prinzip stricken.

Bündchen für die Schrittnaht arbeiten. Dazu den angenehmsten Weg wählen.

Zum Nähen bleibt nun auf jeder Seite eine lange Naht, in die auch die Ärmel und die Schulterüberschläge mit eingefasst werden, Druckknöpfe annähen(oder einschlagen): an der Innenseite der Beine insgesamt 5 und 2, die den Schulterüberschlag mit dem Vorderteil verbinden Außerdem müssen die kleinen offenen Stellen an den Bündchen  geschlossen werden.
An den Beinen wird Gummiband eingezogen.

Damit die Bündchen nicht so dick werden, habe ich sie mit dünnerem Faden gestrickt ( 2-fädig).








Dienstag, 3. November 2015

Adventsbasar im Tierheim


Noch ein paar Wochen und dann ist es wieder soweit. Überall finden Adventsbasare statt.
So auch im Tierheim meiner Stadt, dem ich seit Langem sehr verbunden bin.
Hier die ersten Resultate meiner diesjährigen Spende:

Handstulpen nach Marens Anleitung






Die Stulpen sind schnell und recht einfach zu stricken. 

gehäkelte Miniatur- Spielereien:



Die größte Katze ist so lang wie mein Zeigefinger.


und noch was Kleines:




Zu den Baby Schuhen und Mützen sollen jetzt auch noch Pullis und Hosen dazu kommen, aber ob ich das schaffe, weiß ich noch nicht.






Donnerstag, 15. Oktober 2015

Freeform oder Freestyle Teil drei

Heute- zum letzten Mal- ein paar Fotos gemacht, denn:

in der Zwischenzeit hat die Jacke ein paar Veränderungen erfahren.
Die krassen Leerstellen im Weißbereich oben hab ich mit kleinen Motiven behäkelt, einen Kragen angebracht ( genau das hat mir gefehlt) und die Knöpfe angenäht.

Ich sage nur noch:
reinkuscheln und wohlfühlen! :-)



Freitag, 25. September 2015

Freefrom oder Freestyle- Teil zwei

Sie ist fertig- die Jacke, die keinen Namen hat :-) ( und auch keinen braucht)

Es hat jetzt doch noch etwas gedauert, weil der Urlaub dazwischen kam.

Als Futter-Farbe habe ich Weiß gewählt. Die Knöpfe sind als Übergangslösung  gehäkelt, bis ich welche gefunden habe, die mir gut gefallen.

Und wie immer, wenn etwas fertig ist, habe ich das ein oder andere auszusetzen. Schrecklich, dass ich nie wirklich zufrieden sein kann.
Aber wie so oft sage ich mir dann, dass ich aus gemachten Fehler das Meiste lerne und das beim nächsten Projekt umsetzen kann. Auch eine Art, sich selbst zu motivieren. ;-)
So stört mich jetzt, dass die Netzteile in Weiß ( oben) optisch so stark hervortreten und die Motive etwas verwaist aussehen. Doch das kann ich ja noch ändern, wenn es mir auf Dauer wirklich nicht gefallen sollte. Das Farbverlaufsgarn war  in diesem Bereich deutlich anders, als gedacht und die nächste Jacke dieser Art häkele ich sicher mit unifarbenem Faden.

Ansonsten bin ich aber doch ganz glücklich und vor allem erstaunt, dass die Passform vom Futter, das ja nachträglich gearbeitet wurde, so gut ist.
Hier die Bilder:





Jetzt überlege ich, ob ich vielleicht noch einen Kragen anbringen sollte.




Mittwoch, 23. September 2015

Topflappen

Ein Freund von mir hat ein Faible für Grünes.
So ist die Wohnung dekoriert mit grünen Gläsern, Statuen,Vasen und Flaschen und auch in der Küche findet sich diese Farbe immer wieder: Töpfe, Pfannen, Geschirr....alles grün und passend zueinander.
Da demnächst wieder einen Einladung zum Essen ansteht, dachte ich, dass eigentlich nur grüne Topflappen fehlen. Und hier sind sie:


Entstanden sind sie in Anlehnung an ein Muster, das ich bei Ravelry fand:


Es gefiel mir so gut, dass ich es gleich zur Probe mit einem Rest von Baumwolle gehäkelt habe. Leider stellte sich dabei heraus, dass es für Topflappen dann doch nicht so ganz geeignet ist, da durch das Muster bedingt Lücken entstehen, wegen denen man sich die Hände verbrennen könnte.
Also habe ich aus Doppelstäbchen einfache Stäbchen gemacht, statt 5 Lm grundsätzlich nur 2 Lm gehäkelt und in Runde 3 im zweiten Teil zwischen die 8 Stäbchen ein Doppelstäbchen eingefügt (4St-1Dst-4St).
Das Material ist 100% Baumwolle von  Patricia Braungarn 8 fach ( Karstadt)- 50 g ca 85 m, gehäkelt mit einer Inox Nadel 3,5.
Bei insgesamt 7 Runden ergibt das eine Größe von 22 x 22 cm.


   



Samstag, 8. August 2015

Freeform und/oder Freestyle

oder meint das gar das selbe?

Heute muss ja jedes Handarbeitsstück einen Namen haben, aber ehrlich gesagt tue ich mich damit immer sehr schwer....wenn sich nicht gerade ein Begriff aufdrängt.
Und gerade drängt sich nichts auf.

Ich häkele eine Jacke mit meinem als Testkauf erworbenen Alize Angora Gold- Garn. Sie wird innen gefüttert und setzt sich aus vielen einzelnen Motiven zusammen, die später mit einem Netz verbunden werden. Dabei kommt rein technisch irisches Häkeln, aber auch die tunesische Häkelei zum Zuge ( Freestyle?). Das alles ohne Vorlagen und im Prinzip frei Schnauze ( Freeform?). Was aber nicht bedeutet, dass ich keinen Plan habe ;-)
Natürlich habe ich mir vorher reichlich Anregungen im Internet geholt.

Hier die ersten Motive und ihre Variationen


Wenn man erst einmal angefangen hat, ein paar Motive zu häkeln, finde ich es unglaublich schwer, sich auf ein paar bestimmte zu beschränken und diese "nur" zu wiederholen. Am liebsten würde ich ständig neue Möglichkeiten ausprobieren, die sich beim Häkeln geradezu aufdrängen.
Ohne Papier und Bleistift neben mir geht gar nichts, damit ich notieren kann, was da grade entstanden ist und es auch wiederholen kann. Irgendwie beflügelt dieses freie Arbeiten total meine Fantasie und macht unglaublich viel Spaß.

 "Probe" gelegt



Mittlerweile habe ich angefangen, das Netz mit dem Glitzergarn zu arbeiten. Ich kann einfach nicht abwarten, bis alle Motive fertig sind.

Auch das Glitzergarn ist ein Farbsverlaufgarn mit recht langen Intervallen.Hier achte ich darauf, dass die dunklere Farbe unten bleibt, die violett-Töne in die Mitte kommen und die hellen weiß bis rosa Töne oben verhäkelt werden. Deshalb habe ich, soweit möglich, das Knäuel in drei Farbgruppen auseinander gewickelt.

Weil es viel einfacher ist, das Netz auf einem Stoff-Modell zu häkeln als auf Papier, habe ich meinen Schnitt auf Nessel übertragen. So kann man vorher prima testen, ob der Schnitt auch passen wird. Außerdem eignet sich das Stoff Modell hervorragend zum katzensicheren Einpacken der Arbeit.

Zwischenstand:



11.08.2015 Lilly begutachtet den Fortschritt




16.08.2015 Vorderteile und Rückenteil sind "benetzt"




 




Freitag, 7. August 2015

Testkauf

Grundsätzlich bin ich kein Freund von synthetischen Garnen....schon gar nicht, um sie auf der Haut zu tragen.
Aber wie es halt immer so ist: da spricht man über das nächste Projekt einer Freundin, stöbert dann im Shop, bei dem sie das Garn kaufen will und kann dann selbst den vielen Farben einfach nicht widerstehen. Und da der Preis ( € 2,50 für 100 Gramm bei einer LL von über 500 m) auch nicht grade schlecht ist, entscheide ich mich, eben doch ein paar Knäuel zum Testen zu bestellen, obwohl die Schränke schon fast auseinander platzen.
Meine Wahl fällt auf
Alize  Angora Gold, Farbe 4760 ( Lauflänge 550m)
Alize Angora Gold Simili Farbe 1986 ( Lauflänge 500m)
Ören Bayan Angora Gold Farbe 508 ( LL 550m)
Ören Bayan Angora Gold Farbe 501



und im Vordergrund zwei Garne mit 30% Wollanteil, ebenfalls von
Ören Bayan Merino Gold Farbe 811 (LL 440m)
Ören Bayan Merino Gold Farbe 809 (LL 440m)

Alle Garne duften beim Auspacken etwas....entweder nach Essig oder nach Chemie.
Ich wollte einfach die Farben in Natura sehen, denn Internet Käufe sind diesbezüglich, wie ja jeder weiß, nicht besonders zuverlässig. Und anfassen natürlich.
Und ich war überrascht. Der Griff aller Garne ist recht angenehm- weich und kuschelig. So ganz anders, als ich das von den Garnern der 80er noch so in Erinnerung hatte. Ich hoffe jetzt nur, dass sie nicht so viel pillen und auch nach längerem Tragen noch hübsch aussehen.

Natürlich habe ich dann auch gleich begonnen, Testmotive zu häkeln.
Am angenehmsten war mir dabei das Alize Angora Gold und da dieses farblich fantastisch mit dem Glitzergarn harmoniert, werde ich beide Qualitäten miteinander verarbeiten.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Irisch Häkeln - das Abendkleid -letzter Teil


Gerade konnte ich im Strickforum von Hummelbrummel lesen, dass auch sie ein solches Langzeit-Projekt gerade eben fertig gestellt hat. Was sie schreibt, kam mir sofort bekannt vor.

Auch ich kenne den Satz: "Mach erst mal das Eine fertig, bevor du schon wieder was Neues anfängst" sehr gut und oft saß ich früher dann da und hätte das Teil am liebsten in die Ecke gepfeffert. Wie gut, dass man mit zunehmendem Alter doch mal loslässt und allein das tut, was einem wirklich gut tut.

Seit Beginn der Arbeit sind so viele Dinge passiert und so manches Motiv erinnert mich daran, wo und wann es entstanden ist. Schöne Geschichten sind das, die ich aber hier nicht erzählen will.

Begonnen hat es jedenfalls im Januar 2012, als ich auf der Suche nach einem kleinen Mitnahme-Projekt war, weil eine Reise anstand und recht viel "Leerlauf" zu erwarten war.
Dass es aber so lange bis zur Fertigstellung gedauert hat- damit habe ich nicht gerechnet.
Nun ist das Werk vollbracht und irgendwie bin ich doch ganz schön stolz, so lange ausgehalten zu haben. Es gab Zeiten, da mochte ich die Arbeit nicht in die Hand nehmen- anderes wollte gestrickt oder gehäkelt werden und drängte sich vor.
Doch in den letzten Monaten war die Lust auf einmal wieder da.





Bei kritischer Betrachtung sehe ich, wo ich beim Arbeiten das ein oder andere hätte besser machen können. Aber diese kleinen "Unregelmäßigkeiten" stören mich überhaupt nicht. Ich habe jedenfalls wieder viel dabei gelernt und kann dieses Wissen in neuen Projekten umsetzen.
So werde ich auf jeden Fall in Zukunft - gerade bei dieser Baumwolle- eine dünnere Nadel verwenden.
Sollte ich wieder mal ein Kleid häkeln wollen, schneidere ich mir zuerst ein "Dummy", das ich nur an den Längskanten zusammennähe, damit das Arbeiten beim Netz-häkeln auf einem Brett nicht so kompliziert ist. Auch habe ich gelernt, dass bei diesen Materialien die Umsetzung eines unten ausgestellten, langen Kleides nicht den Effekt bringt, den ich gerne hätte, weil das Gewicht der Motive das Netz nach unten zieht und somit der "ausgestellte" Effekt ab Oberschenkel einfach verloren geht.Vielleicht wird das besser, wenn ich ein nur knielanges Kleid häkele....oder auch nicht?!?
In vielen Duplet Heften sieht man ja auch, dass die meisten der langen Kleider einfach nur lange Schläuche sind. Das wird wohl einen Grund haben.

Das Material:
für die Motive:
"Filigran" von Uschi Wolle, 100% Baumwolle, mercerisiert, gasiert
für das Netz: Konengarn aus Altbeständen:
1 Faden schwarzes Glanzgarn,
1 Faden Wolle-Poly Gemisch
1 Faden BW-Poly Gemisch

Nadel Nr. 1,5 für die Motive, 1,25 für das Netz

Über die verbrauchte Menge kann ich keine Angaben mehr machen, weil mittlerweile aus den Resten schon wieder andere Kleinigkeiten entstanden sind. Das Kleid ( inclusive einem recht schweren Unterkleid) wiegt insgesamt 934 Gramm.

Als Einlegefaden bei den Motiven habe ich diverse dickere reine Baumwolle verschiedener Hersteller gekauft, um mir das Zurechtlegen von 4-oder 6-fach Fäden zu ersparen. So konnte ich den farblich passenden Einlegefaden direkt aus dem Knäul ziehen und mitlaufen lassen.

Die Freude,  ein solch großes Projekt zu Ende gebracht zu haben, ist riesig und ich kann den Abend, an dem ich das Kleid zum ersten Mal tragen werde, kaum erwarten.

:-) ....ich werde es wieder tun!

Samstag, 6. Juni 2015

Irisch häkeln- das Abendkleid

Mit einem großen Schrecken habe ich festgestellt, dass ich ja schon vor ewigen Zeiten angefangen habe, an diesem Kleid zu arbeiten und dass es immer noch nicht fertig ist.
Nun will ich aber endlich weitermachen.  Etwa 70% hab ich ja immerhin schon.








Gestern habe ich mir endlich eine neue Prymadonna bestellt und
warte nun sehnsüchtig auf deren Ankunft.
Mit der alten komme ich nicht  mehr zurecht.
Ich bin gewachsen ;-) und die Stellrädchen sind am Limit angekommen.
Nun ja....im Laufe von 40 Jahren darf man ja auch etwas zulegen.
Und dieses Kleid soll wirklich perfekt passen.

Ich brauche die Puppe nun dringend, weil ich immer wieder nachsehen muss,wo doch noch das ein oder andere Netzteil erweitert werden muss.
Auf dem Brett kann ich  nicht mehr arbeiten, sondern erledige das meiste direkt an der Puppe.
Das ist äußerst umständlich, aber eine bessere Lösung fällt mir nicht ein. Immer dann, wenn Teile miteinander verbunden werden müssen, stoße ich an meine Grenzen.





Das schwarze Unterkleid ist ja aus einem dehnbaren Stoff und deshalb ist es schwierig, diesen -ohne ihn zu überdehnen- auf einem flachen Brett aufzustecken. Besonders dort, wo die Abnäher sind ( am Busen)  und an den Hüftrundungen wird es kompliziert, denn es ist ja schon zusammen genäht.

Deshalb habe ich die Puppe angezogen und dann vom Ständer genommen. Diese liegt nun auf meinem Schoss. Das ist unhandlich, aber immer noch besser, als im Stehen die Seitennähte zu schließen.

Ich würde so gerne den russischen Häkeldamen mal zusehen, wie sie so ein Kleid fertig stellen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das so umständlich angehen, wie ich das gerade tue.
Es ist eben wieder so ein Moment, wo ich bedauere, das Schneiderhandwerk nicht gelernt zu haben.
(das geht mir öfter so, wenn ich etwas nicht kann ;-) )

31.05.2015

Eine gute Idee gehabt...habe mit Heftfaden einige Kanten fixiert: oben rundherum, am Reißverschluß und ungefähr mit einer Mittellinie hinten und vorne die Motive festgenäht. Jetzt kann ich wenigstens mit dem kleinen Brett arbeiten.
Ist schon schwierig, wenn das Unterkleid dehnbar ist und das Netz sich gleichzeitig nur nach unten aushängt und damit die seitliche Breite nicht mehr stimmt. Manchmal kommt es mir vor, als würde ich das Pferd von hinten aufzäumen. Hätte ich bloß das Unterkleid noch nicht genäht!

06.06.2015  Endspurt
Die ganze Woche in jeder freien Minute gehäkelt. Immer wieder das Kleid abgenommen, die noch offenen Stellen versetzt und neu aufgesteckt.
Heute habe ich geschafft, die letzten Stückchen der Seitennähte zu vollenden.





Jetzt fehlt noch die Ausarbeitung des Dekolletees und die Ärmel.




Mittwoch, 13. Mai 2015

Ich bin der Neue



Gestatten- Ich heiße Joshua!

Tut mir leid, dafür kann ich nichts!




 Im Tierheim hat man mich so genannt. Es ist auf jeden Fall besser, als Nr 7012 gerufen zu werden, oder?

Irgendjemand hatte mich gefunden und dort abgegeben. Meine alte Familie hat sich aber einfach nicht gemeldet.

So war ich wochenlang im Heim, bis mein neues Frauchen kam. Sie suchte einen Spielpartner für Lilly, denn Lillys Bruder ist leider von einem Raser überfahren worden. Und Lilly hat wochenlang getrauert und nach ihm gerufen. Wenn das mal kein Appell an meine Männlichkeit war!

Klasse, dachte ich, ein Mädchen. Noch dazu in meinem Alter.

Also hab ich mich gleich von Anfang an ganz gut benommen. Lilly hat zwar manchmal gefaucht, und Frauchen meinte, ich sei ein "halbstarker Lümmel".
Doch schon nach wenigen Tagen hab ich gelernt, dass Lilly es gar nicht gerne hat, wenn ich einfach so drauf los kloppe und zu fest beiße. Ist halt ein Mädchen....
Mittlerweile bin ich ganz zart geworden und Frauchen ist sehr glücklich, dass ich auch ihr nur noch ganz vorsichtig an den Fingern herum knabbere. Geht doch- sagt sie immer.
Meine Aufgabe als Seelentröster nehme ich sehr ernst und Lilly und ich verstehen uns inzwischen gaaanz prima. Sie ist auch gar nicht mehr so traurig. :-)



Sonntag, 3. Mai 2015

Lilly




Nein, ich gehöre wirklich nicht zu den Leuten, die unter einem Mangel an Toleranz leiden. Jeder soll tun, was er/sie für richtig hält, solange meine persönliche Grenze nicht überschritten wird.
Und ich gehöre auch nicht zu denen, die in Bezug auf Haustiere bestimmte Präferenzen haben.
Mir stellt sich die Frage erst gar nicht: Hund oder Katze? Nur wenn Lilly- Lilly ist meine Katze- sich zum Monster entwickelt, dann wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass aus Lilly ein braver Hund werden möge. So wie Locke einer war.

Oh- Locke! Sie war meine kleine Pudeldame, deren schreckliches Schicksal, im Tierheim gelandet zu sein, mein tierliebendes Herz so gerührt hat, dass ich die Tatsache, dass sie ein Kleinpudel war, völlig übersehen habe und sie mit nach Hause nahm. 

Pudel…so jedenfalls meine bis dahin nicht vorhandene Erfahrung- sind ja verwöhnte, kläffende Primadonnen, die zu nichts Nutze sind. Dachte ich!

Mit gesenktem Haupte gebe ich nach mehr als 10 Jahren gemeinsamen Lebens zu, dass dies bei weitem nicht so ist. Das stellte die Kleine schon von Anfang an klar. Sie war die liebste Hündin, die mir je begegnet ist und hat alles, aber auch wirklich alles mitgemacht, was man ihr an Entertainment so zu bieten hatte. Sie war gelehrig, gewitzt, immer guter Laune und absolut kein Kläffer.
Aber ich schweife ab und verliere mich in Schwärmereien.

Zurück zu Lilly. Katze! Weiblich! Knappe 10 Monate alt. 
Noch dazu ein „Wunschkind“, als Locke in den Hundehimmel abgereist war und die große Lücke, die sie hinterlassen hat, gefüllt werden musste.



Die Vierte in meinem Haushalt und die erste Dame!
Vielleicht ist das der Grund, warum sie einen solch ausgeprägten Hang zu allem hat, was mit Fäden zu tun hat. Das Filigrane liegt uns Frauen nun mal. Keiner meiner drei Kater hat Fäden auch nur beachtet!

Ich frage mich, ob Lilly vielleicht nicht doch lieber ein Mensch wäre, damit sie endlich aus all diesen Fäden, Garnen, Wollknäulen, die sich in meinem Haushalt befinden, etwas Brauchbares herstellen kann. Stricken vielleicht? Häkeln? Denn das sind die Dinge, die auch ich gerne tue. Und dazu braucht Frau nun mal eben Fäden, jede Menge Fäden.  

Zeit genug, um über dieses Thema nachzugrübeln, habe ich ja, denn …

Jedes Mal, wenn ich an meine Vorräte gehe, um vielleicht ein bereits angefangenes Projekt weiter zu verarbeiten, scheitere ich, weil Lilly - kontraproduktiv, wie sie in ihrem Frust, dass sie  n i c h t stricken kann,  nun mal ist – wieder ein Knäuel zerlegt hat.

Sie stiehlt -heimlich. Zwängt sich mit Macht durch die stets verschlossene Tür- wie,ist mir ein Rätsel - und geht auf Eroberungstour. Ohne mein Wissen und hinter meinem Rücken!

Ihr Beutezug ist immer erfolgreich, weil immer noch- trotz all meiner Bemühungen, alles in Schränken zu verstauen- der ein oder andere Karton mit angefangenen Arbeiten auf dem Boden stehen muss. Platzmangel! Jede leidenschaftliche Strickerin kennt das.

Nein, sie hat die säuberlich angeordneten Fäden nicht nur aus ihrer gewickelten Ordnung gebracht- nein! Sie hat sie auch noch zerbissen, zerrissen, aufgedröselt, verfilzt.



Und so sitze ich da, Stunde um Stunde und versuche, aus diesem Chaos wieder strickbares Garn zu machen….

Still für mich denke ich dabei an Loriot, der in einem seiner Sketche am Ende sagt:

"Morgen bringe ich sie um!"

Samstag, 2. Mai 2015

Hindernislauf




Herrjeh, war das eine Friemelei!

Jedenfalls ist das Vorhaben, aus einem „nassen Sack“ doch noch was Ansehnliches zu machen, ganz gut gelungen. Obwohl es Phasen gab, wo ich nicht mehr dran glaubte. Aber jetzt erst mal von vorne:

Zwei Tunikas gingen mir leicht und (fast) ohne Fehler von der Hand. Und wie immer, wenn man so in Schwung ist, soll auch das nächste Teil bitte genau so funktionieren. Also warum sich groß Gedanken um den Schnitt machen, wenn er doch so gut passt? Man schneide ihn in der Mitte einfach auf und schon hat man eine Jacke….dachte ich. 
So was Leichtes, ein Chasuble, mit nur einer Schließe ( die von meiner Oma, die ich gerade von meiner Schwester bekommen hatte), wäre doch auch was Feines.


Gerade noch rechtzeitig fiel mir ein, dass eine Jacke ja über etwas drüber muss und deshalb- bitte schön- auch etwas weiter sein darf. Hier eine kleine Zugabe, dort eine kleine Zugabe und der Schnitt war erledigt.

Das Material: Baumwolle??? Na ja, warum nicht. Ist ja mal was anderes und für den Sommer sicher besser geeignet, als wärmende Wolle.
Aber woher nehmen? In meinem Schrank gibt es- bis auf wenige Ausnahmen- nur Wolle. Kaum Synthetisches und Baumwolle…genau 1 Kone.


Dann bestell ich mir doch was ( hi, hi, mal wieder eine gute Gelegenheit).
Doch ich hab meinen Kaufrausch unterdrückt und nur 2 weitere Konen Baumwolle bestellt ( dafür aber noch was Seidiges). Als das Paket endlich da war…und ich gehe hier nicht in die Details….musste ich 2 Konen zurückschicken... 

Also wieder warten auf den Ersatz oder mit der uralten, noch aus den 80ern stammenden Baumwolle beginnen. Und dieses Bleu ist ja auch nicht soooo schlecht! 

Die Musterkombination dieses mal: unten glatt rechts, oben ein Fangmuster ( 255 aus dem Musterbuch).
Beim 2. Vorderteil hab ich promt vergessen, das Ganze mit dem Maschenwendekamm umzudrehen. Gott sei Dank waren nur 8 Reihen aufzuribbeln und so hielt sich der Zeitverlust in Grenzen.

Nachdem auch die Ärmel fertig und eine Schulter geschlossen war, fing ich an, wieder die große Wellenkante ( so heißt diese Borde in Hanne Barth’s Buch „Maschinenstricken“) zu arbeiten.
Als ich endlich nach gefühlten Ewigkeiten damit fertig war, kam das böse Erwachen.

Die Vorderkante beulte dermaßen, dass die Jacke eben aussah, wie ein nasser Sack. So konnte das nicht bleiben. Und irgendwie saß sie auch nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Die als kleine, adrette Rüsche gedachte Kante war eine komplette Fehlentscheidung und musste wieder weg, so viel war klar. Dem Himmel sei Dank brauchte ich nur ein paar bereits vernähte Fädchen wieder raus popeln und ziehen, weil ich sie an einem Stück gestrickt hatte. Die Frage war: was sollte ich statt dessen anbringen?

Ein wohl etwas unscharfes Foto im Strickforum brachte mich dann auf die Idee, doch eine italienische Blende anzubringen…aber: mit Muster! 
Das ist ja nichts Neues, aber ich habe bisher nur- bis auf zwei Mal Bogenkante- meist 1R/1L gestickt.

So konnte ich immerhin verhindern, dass die Kante weiterhin ausleiert.



Unten herum und um die Ärmel sind jetzt immer noch die Borden.


 

 Ok. Das ist nicht gerade die beste Lösung, und von Harmonie kann auch nicht die Rede sein. Aber ich hab keine Lust, auch die noch zu ersetzen. Denn ich habe ja mit Kontrastgarn begonnen und das hieße, offene Maschen einsammeln. Nö! 
Die Luft ist einfach raus.

Das Material ist sowieso nicht das Beste und ich mach mich lieber dran, eine neue Jacke zu stricken ;-).







Mittwoch, 22. April 2015

...es grünt so grün

Kennt ihr das auch? Man ist ganz begeistert von einer Kone, die man im Internet erspäht hat und kann nichts anderes, als diese wahnsinnig tolle Farbe zu kaufen.
Und dann kommt das Paket und  du denkst: " Himmel, was hab ich denn da bestellt?
Grausig, diese Farbe....und wie sich das anfühlt....oh je!




Aber wo ein Wille ist, ist ja bekanntlich manchmal auch ein Gebüsch....oh Verzeihung- ein Weg.
Und so hab ich aus der Not eine Tugend gemacht und dieses schreiende Gift-Gelb-Grün, das sich mit der Kamera kaum einfangen lässt, doch noch erträglich zu machen.

Das ist jetzt zwar immer noch nicht der Farbton, der perfekt zu mir passt, aber mit ein wenig Farbe im Gesicht geht es ganz gut. Maigrün könnte man jetzt dazu sagen.
So richtig wollten sich die Fäden  nicht aneinander schmiegen, denn das gelblichere Garn links ist eine Zusammensetzung aus Baumwolle, Pa und Polyester und einer der  Fäden hat kleine, störrische Fransen. Das grüne Garn hingegen ein Merino-Gemisch. Das Stricken selbst war nur sehr vorsichtig zu machen und immer wieder mussten Überlängen, die beim Wickeln entstanden waren, korrigiert werden .


Einen neuen Schnitt brauchte ich nicht zu erstellen, da der vom letzten Pulli so prima passt und mir die Tunika Form ausgesprochen gut gefällt. Die Ärmel hab ich auf sommerliche 3/4 gekürzt, den Ausschnitt etwas tiefer und das obere Teil etwas kürzer angelegt. Außerdem haben die Ärmel einen kleinen Volant bekommen.





Die "Bündchen- Borde" ist wie beim letzten Mal zum Schluss angestrickt, allerdings mit 4 Maschen und je 8 Reihen, damit sie etwas breiter wird.

Das Lochmuster ist Nr. 163 aus dem Brother Buch,  die oberen Rechts-Links-Rippen mit dem Glatt-rechten Mittelteil habe ich auf die Anzahl der Maschen angepasst und wieder den KG bemüht.