Samstag, 3. November 2012

Norweger mit Aade Long Garn

Seit Monaten lagt es nun da, dieses wunderbar bunte Garn, das ich mir aus Tallin mitgebracht habe und schrie danach, verstrickt zu werden.
Nur wie?


Ein Norwegermuster musste es sein, soviel war klar. Doch wie den Untergrund gestalten? In Schwarz...zu hart- in Grau...eventuell- in Orange...sehr gewagt!
Nach einigem Hin-und Her entschied ich mich für Grau, weil die bis dahin gestrickten Mapro's am besten aussahen und das Muster schön heraus kam.


Das Muster wollte nun noch entwickelt werden und es dauerte viele Tage, bis ich mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden war.  Ich habe mich durch hunderte von fertigen Mustern durchgewühlt, bis ich eines fand und dann beschloss, es mit dem PPD nach meinen Wünschen zu verändern.

Lange hat mich die Frage beschäftigt, wie ich es schaffe, dass die Ärmel in gleichem Rhythmus die Farbe wechseln, wie Vorder-und Rückenteil und irgendwann einzusehen, dass dies nur dann perfekt möglich  ist, wenn ich blancs stricke, dann die Wolle selbst färbe, aufziehe und neu verstricke.
Aber wie kann ich eine Zwischenlösung finden? Schließlich sind die Ärmel schmaler als VT und RT und somit wechselt die Farbe auch erst nach deutlich mehr Reihen...
Da ich "genug" Wolle im Vorrat hatte, beschloss ich, nach dem Prinzip cut & sew zu arbeiten. Also: erst ein Rechteck stricken, dann die Ärmel daraus zuschneiden und nähen, wobei mir das nicht leicht fiel, weil man ja doch jede Menge Material verschwendet. Um das benötigte Rechteckt jedoch genau so groß zu stricken, wie das VT, fehlte mir der Mut und ich bin eine Kompromisslösung eingegangen. Ich habe für die Ärmel " nur" die Maschenzahl der Rückenbreite angeschlagen und habe während des Strickens immer wieder den Faden "verkürzt"...also rausgezogen und abgeschnitten. Aus diesen  Resten lässt sich bestimmt noch was Kleines stricken und so sind sie nicht ganz verloren. Jedenfalls fand ich das besser als ein großes Rechteck zu stricken (so wie Vorder- und Rückenteil), die Ärmel daraus auszuschneiden und die verstrickten Reste einfach wegzuwerfen.

 
 
 

Am schwersten fand ich es, nach dem Stricken das Vorderteil in der Mitte auseinander zu schneiden. Da ich vergessen hatte, schon dem Muster eine "Mittellinie" einzugeben, an der ich mich hätte orientieren können, habe ich sehr vorsichtig erst eine Mittellinie von Hand eingezogen und jeweils rechts und links davon eine Linie mit Overlock- Stichen aufgenäht. Trotzdem war das Schneiden nur mit viel Überwindung möglich.



Die Bündchen und auch die Blenden sind doppelt gestrick und letztere italienisch befestigt.