Samstag, 3. September 2016

Schwedenurlaub

Wollte ich schon immer dahin, in den Norden Schwedens???
Eigentlich nicht! Denn einige meiner bisherigen, wenn auch beruflichen Reisen hatten mich schon an verschiedene Orte in Schweden gebracht. Aber wenn Freunde beschlossen haben, dort hin auszuwandern, dann ist das doch ein herrliches Ziel, selbst wenn man im Grunde genommen lieber bei warmen Temperaturen an einem Sandstrand faulenzt.
So haben wir uns dann auf den Weg gemacht, die Gemeinde Helgum in Vesternorrland zu finden.
Mit dem Flieger bis Stockholm, mit dem Mietauto weiter auf der E4 Richtung Sundsvall.
Eine Nacht im Hotel auf etwa der Hälfte der Stecke hatten wir eingeplant, denn seit ich angefangen habe zu weben, ist Schweden interessanter als je zuvor. Da gibt es nämlich in Forsa ( das liegt in der Nähe von Hudiksvall) die Firma Holma Helsinglands, die das von mir so begehrte Bockens Cottolin herstellen.


Außerdem konnte ich auf deren Webseite entdecken, dass es einen Fabrikverkauf gibt. Fast täglich zwischen 12.00 und 15.00 Uhr.




Die Planung der Strecke ist gut aufgegangen und pünktlich zur Öffnungszeit waren wir da.
Bei diesem Anblick hat mein Herz gelacht! Rechts liegen die Leinengarne und etwas weiter hinten dann das Cottolin.
5,6 kg waren das absolute Limit für meinen Einkauf. Platz wäre in meinem Koffer nach dem Ausladen der Mitbringsel noch gewesen, aber beim Fliegen muss man ja auch ein paar Gedanken an das Übergepäck verschwenden.
Und so gab ich mich schweren Herzens zufrieden mit 23 Spulen.


Aus Spaß hab ich dann mal gegengerechnet, was mich das gleiche Garn gekostet hätte, wenn ich es in Deutschland bei den üblichen Vertreibern per Internet bestellt hätte. Da wäre ich locker auf über 400 Euro gekommen...ohne Versand, versteht sich. Knapp ein Viertel habe ich bezahlt.

Nur für den Fall, das eine/r der geneigten Leser/innen auch mal dorthin möchte: Im Laden geht nur Bares. Kreditkarten können hier nicht benutzt werden. Ansonsten überall, auch für kleinste Beträge und in manchen Geschäften wird man nach der persönlichen ID gefragt. Wir Deutsche haben eine solche ID-Nummer nicht, aber die Kassen akzeptieren dann auch die Passnummer ohne die Buchstaben.

Auf der Weiterfahrt und schon in Forsa selbst bin ich dem Tipp von Maliz gefolgt, doch mal bei einem Loppis ( Flohmarkt) vorbei zu schauen. Ich war sehr überrascht, was es da alles an Brauchbarem zu kaufen gibt. Auch einen Mini-Webstuhl hab ich gefunden, aber nicht gewagt, ihn mitzunehmen....wegen des leidigen Gepäcks eben. Er wäre für 30 Kronen....sprich etwa 3 Euro zu haben gewesen und ich hätte ihn prima zum Bänderweben gebrauchen können. Aber da ich jetzt schon weiß, dass ich das kleine Paradies meiner Freunde nochmal aufsuchen werde- und dann bestimmt mit einem Wohnmobil oder so- vertröste ich mich auf später.
Die Zeit bei meinen Freunden mitten in den schwedischen Wäldern war geprägt von guten Gesprächen, vielen Handarbeiten, Beeren suchen, Angeln, Ausschau halten nach Elchen und Stille hören. Welch ein Genuß!
Sie leben 12 km weit weg von der nächsten asphaltierten Straße und es gibt nur wenige Häuser in der winzigen Ansiedlung. Nur im Sommer sind einige davon bewohnt. Im Winter leben die Beiden alleine da.
Leider verflog die Zeit viel zu schnell. Ein geplanter Besuch im Seidenmuseum in Stockholm hat auf dem Rückweg leider nicht geklappt....aber das läuft mir bestimmt nicht weg. Ich freu mich jetzt schon auf die nächste Reise.

Hier noch ein kleiner Eindruck dieses wunderschönen Fleckchens Erde gemalt von meinem Freund Mick Hardt







Mittwoch, 31. August 2016

RVO mit Schulana Antigua

Gleich beim ersten Anfassen wußte ich, dass ich aus diesem wunderbaren Material etwas stricken musste: 53% Alpaka, 35% Schurwolle und 12% Polyamid ( die ich in Kauf genommen habe!)
Ursprünglich sollte daraus ein Poncho mit dem Grobi entstehen, aber irgenwie hat mir das Ergebnis nicht gefallen und da ich mit einem Strickfreund schon ein paar Mal über RVO's gesprochen hatte, lag die Entscheidung dafür fast auf der Hand.
Da ich noch nie einen RVO gestrickt hatte, ging ich auf die Suche nach guten Tipps und fand diese Seite. Eine prima Anleitung, mit der ich sehr gut klar gekommen bin. Vielen Dank an die Urheberin!

Und da ist er, mein erster RVO:



Gestrickt hab ich -entgegen der Empfehlung auf der Banderole- mit 6 er Nadeln für den Korpus, die Zöpfchen für Kragen und Bündchen mit 3 1/2.

Er ist rechtzeitig vor meinem Sommerurlaub in Nord-Schweden fertig geworden und hat mich da an den etwas kühleren Abenden wunderbar warm gehalten. Außerdem passt er wirklich wie angegossen!



Montag, 27. Juni 2016

Ohne Hilfe Kette bäumen


Uff, geschafft!
Das war ein Akt!

Nachdem ich nun fein säuberlich die Kette genau so, wie Laila Lundell es in "Das große Webbuch" erklärt, geschärt und vorgekämmt habe, wollte ich heute morgen endlich bäumen. Aber was tun, wenn man gerade keine Hilfe zum Festhalten hat?


Anfänglich nahm ich das neue Spulengestell zu Hilfe und band die beiden Stränge daran fest. Es ist recht schwer und ich hoffte, es bliebe stehen bzw nur sanft auf Zug über den glatten Steinboden gleiten. Tat es aber nicht.
Nach einigen Versuchen gab ich diesen Gedanken auf.

Aber wie stellt man es an, die Kette auf Zug zu halten (gleichmäßig bitte schön), gleichzeitig das Rad des Kettbaums zu drehen und Pappstreifen einzulegen?

Nach vielen weiteren Versuchen schaute ich mir schnell nochmal dieses Ashford Video an.
Toll, dachte ich, klappt ja bei Katie, muss also auch bei mir funktionieren.
Tat es aber nicht…die Kette ist zu breit und die Arme zu kurz, denn ich hab ja schon vorgekämmt, das heißt: der Kamm ist schon im Schlagbaum. Außerdem ist mein"Kleiner" ja auch etwas breiter und tiefer als ein Katie Loom!


Also habe ich mich kurzer Hand hinter den Webstuhl gestellt, nahm die Kette mit der rechten Hand führte sie unter dem  Streichbaum durch nach oben bis über die Hebel (Hmmm Streichbaum?...heißt das so?.... die Querlatte vorne, bevor das Gewebte auf den Warenbaum gewickelt wird).
Dabei musste die Hand so positioniert sein, dass sich die Fäden nicht in den Hebeln verfangen.
Das ging leicht, denn man kann den Ellbogen dabei auf der Abdeckung der Schäfte abstützen.
Die Kettzöpfe liegen dabei auf dem Rücken
Und so, in dieser etwas eigentümlich anmutenden Körperhaltung konnte  mit der linken Hand drehen, die Kreuzlatten Richtung Kamm schieben und Pappe einlegen.


Klar, man muss immer wieder unterbrechen, nachgreifen und kontrollieren, ob die Fäden auch wirklich gleichmäßig Zug bekommen, aber mit dieser Methode bin ich für Fälle, wo eben keiner im Haus ist, doch ganz zufrieden. Den letzten Rest konnte ich von vorne machen.

Jetzt bleibt nur abzuwarten, ob es beim Weben tatsächlich in Ordnung ist.

Auf jeden Fall kann ich sagen, dass dies meine bislang sauberste/ ordentlichste Kette geworden ist, was ich nicht zuletzt dem Schritt "Vorkämmen" verdanke, der die Kette schon vor dem Bäumen auf die spätere Breite bringt. Leider muss man das im weiteren Verlauf der Vorbereitungen ja dann nochmal machen. Also will ich nicht weiter plappern, sondern mich daran machen, erst einmal die Litzen einzuziehen bevor der Kamm endgültig bestückt wird.



Freitag, 24. Juni 2016

Das Spulengestell

Meine handwerklichen Fähigkeiten beschränken sich wirklich auf wenige Dinge.
Mal einen Wasserhahn auswechseln, ok! Tapezieren, Anstreichen und so weiter….alles kein Problem. Aber Holzarbeiten und der Umgang mit „schwerem Gerät“ wie Kreis- und Stichsägen…na ja…nicht so ganz mein Ding.

Trotzdem versuche ich es immer wieder (siehe Schärbrett). Klar, der Fachmann würde sagen: „mehr schlecht, als recht“. Doch solange das, was man gebaut hat, auch funktioniert, kann ich mit diesem Urteil leben, denn Schreinern ist ja ein Lehrberuf und ich hab’s eben nicht gelernt.

Nun kam dieser Tage der Gedanke bei mir auf, ein Spulengestell zu bauen. Es scheint mir notwendig zu sein, denn die kleinen Cotton-Lin Konen kann man ja wegen der überstehenden Pappspule im Innern nicht aufrecht stellen, um einigermaßen korrekt abzuwickeln.

Tagelang hab ich mir den Kopf zerbrochen, wie ich das wohl mit möglichst wenig Aufwand hinbekommen könnte, vor allem auch darüber, ob das mit meinem Werkzeugbestand möglich ist. Die Stichsäge hat vor ein paar Wochen aus Altersgründen den Geist aufgegeben! Stunden habe ich im Handwerkermarkt verbracht, um eine Lösung zu finden, die mir das Sägen und auch den Neukauf erspart. Sogar über eine Konstruktion mit Alfer System Profilen hab ich nachgedacht, die man immer nur bei Bedarf zusammen steckt und ansonsten "klein" zusammengepackt verstauen kann.

Nun, manchmal bringt dich ein Gespräch mit einem Freund , der sich wie kaum ein anderer mit Holz auskennt, ein Stück weiter: „Nimm doch einfach einen Tischbock und arbeite ihn etwas um“.

Da fiel es mit wie Schuppen von den Augen!

Zwei Tischböcke stehen seit ewigen Zeiten unbeachtet in meinem Keller, die genau die richtige Form haben und zudem noch höhenverstellbar sind. Einfacher geht’s ja wirklich nicht!



Jetzt brauchte ich also nur noch:

- ein Querbrett, um die Standfläche für die Konen zu verbreitern und die Konenträger anbringen zu können ( war vorhanden)
- Rundholz ( musste gekauft werden), auf das die Konen aufgesteckt werden und
- Metallösen als Fadenführung ( "Schlaufen" heißen die).



Jetzt will ich nur noch die unschönen, alten Farbreste abschleifen und das Holz lackieren.

Wenn ich dann später vielleicht wirklich mehr als 4 Konen gleichzeitig abwickeln will, kann ich immer noch im oberen Teil  zwei Holz- oder sogar Metallstäbe quer einfügen.


Manchmal hat es doch Vorteile, wenn man nicht immer alles gleich wegwirft ;-)


Montag, 6. Juni 2016

Weben 4 - Zwei Küchentücher aus Baumwolle

Kurzentschlossen habe ich vor ein paar Wochen nun doch eine kleine Menge Baumwolle im Netz gekauft...ohne zu wissen, ob das überhaupt die richtige Qualität ist für meine Vorhaben.



Aber was solls?

Ich bin ja noch in der Übungsphase, möchte aber doch die erstellten Projekte gerne am Ende nutzen können.  Mittlerweile weiß ich, dass für Küchentücher wohl Cottolin ( Baumwolle/Leinen Mischung) das geeignete Garn ist...oder eben ein reines Leinen. Kommt Zeit, kommt Garn.

Dennoch habe ich mich mit meinen Errungenschaften sofort an die Planung gemacht und hin und her gerechnet.
Letztendlich bin ich bei 514 Fäden für die Kette angekommen und habe ein 100er Blatt genommen.
Meine Unsicherheit hat mal wieder zu einigen vermeidbaren Fehlern geführt...so habe ich zum Beispiel vergessen, eines der Kreuze zu sichern. Das hatte verheerende Folgen- wie man sich denken kann- beim Bäumen. Nun ja, am Ende habe ich eine schier endlose Zeit für das Fädeln durch die Litzen und das Blatt gebraucht, aber es ist doch noch alles gut gegangen und  mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden.






Um endlich Antworten auf all meine drängenden Fragen zu bekommen und die Unsicherheit auszumerzen, habe ich beschlossen, einen Webkurs zu besuchen. Gar nicht so einfach, wenn man in einem Winkel des Landes wohnt, wo das Weben keine Tradition und wenig Anhänger hat.
Mein Weg wird mich nun in ein paar Tagen nach Berlin führen und ich freue mich jetzt schon sehr auf dieses Erlebnis. Mehr darüber beim nächsten Mal. :-)



Dienstag, 24. Mai 2016

Wunschpullunder Nr 2

Göga mag sie, sehr sogar. Pullunder beim Arbeiten...einfach praktisch.
Also hab ich folgsam die Strima angeworfen.

Das Garn: 80% Wolle, 20 % Polytierchen, kleine Knötchen.
                 NM 8/1, 2 fach bei MW 6 gestrickt.


Mapro: 40 Ma = 13,5cm
             60 R = 14 cm

Bündchen mit MW 1/1 ll




Für das Abketten habe ich den KG benutzt, der aber mit den Knötchen im Garn nicht ganz so gut zurecht kam, sodass ich einige Fallmaschen wieder aufnehmen musste.



Montag, 16. Mai 2016

Weben 3 Der Tischwebstuhl

Ja, ja, wo die Liebe hinfällt!

So mancher erinnert sich bei diesem Satz sicherlich an die ein oder andere Begebenheit in seinem Leben, bei der man im Rückblick nur verwundert über sich selbst den Kopf schüttelt.
So geht es mir jedenfalls im Moment.

"Du kennst dich doch"....und " das hättest du doch vorher wissen können"....hör ich mich ständig zu mir selbst sagen. "Wieder so eine unnötige Anschaffung ( gemeint ist mein neulich erst erworbener Webrahmen), hättest doch gleich den Tischwebstuhl kaufen können".

Ja, stimmt, das hätte ich gleich so- ohne den Umweg über den Webrahmen- machen können.
Hab ich aber nicht!
Wollte halt erst wissen, ob mich das Weben -genau so wie das Stricken- überhaupt begeistern kann.

Und ja, das tut es. Und wie!
Deshalb war die Anschaffung eine Webstuhls mit mehr Möglichkeiten einfach unumgänglich.
Da ich- wegen der Strickmaschinen- einfach keinen Platz mehr habe, durfte es nur ein Tischwebstuhl werden.
Ein Ashford Table Loom, 80 cm breit mit 8 Schäften und Untergestell, musste es dann sein.

Göga schaute etwas verdutzt, als die Pakete kamen, freute sich aber mit mir und half mit Begeisterung beim Aufbau. Seine Oma hatte auch gewebt.


Um 11.00 Uhr kam der Postmann, um 17.00 Uhr war alles erledigt.

Dann musste noch ein Schärrahmen gebaut werden. Holz hatten wir genug, nur Rundhölzer wurden gekauft  und so war das Teil noch am selben Wochenende fertig.


Der Rahmen ist nicht ganz so akkurat geworden, wie ein gekaufter, erfüllt aber durchaus seinen Zweck und auch ein Redekamm war schnell gemacht.

Das erste Schären einer Kette - ich gebe es zu- war eine echte Herausforderung an meine Konzentrationsfähigkeit. "Immer schön in die richtige Richtung...und bloß das Kreuz nicht verdehen!" Das war mein Mantra, das ich ständig vor mich hin gemurmelt habe und war froh, dass Göga dabei auf Arbeit war! Ich weiß nicht, wie oft ich wieder rückwärts wickeln musste, weil sich doch ein Fehler eingeschlichen hatte, aber am Schluß war dann doch alles gut.

Viel Baumwolle befindet sich in meinen Wollvorräten leider nicht und so hab ich genutzt, was da war:
eine weiße BW als Kette ( NM bzw Ne/B nicht bekannt),
linggrünes Leinen ( möglicherweise auch ein Mix),
beige farbene, definitiv 100% BW, die ich vor gar nicht langer Zeit bei der HWF ergattert habe.
Damit wollte ich meine Probestücke arbeiten und ein paar Muster ausprobieren.

Leider liegen die Farben nun sehr nahe beieinander, so dass man kaum erkennen kann, was da entstanden ist und einen Preis für gutes, fehlerfreies Arbeiten kann ich auch nicht ergattern.
Erstens hatte ich 2 Fehler beim Fädeln durch die Litzen und dann hab ich hin und wieder mit dem Schiffchen einen Faden aufgegabelt, der da nicht sein sollte. Aber gelernt hab ich was! Das war das Wesentliche bei dieser Übung und ich kann  meine "Probelappen" jetzt sogar als Küchentücher benutzen.






Und ehrlich...so ein klein wenig bin ich schon stolz, dass ich das geschafft habe.

Die Sinne sind jedenfalls geschärft, ich weiß jetzt, worauf ich noch mehr achten muss und bin schon in Vorbereitung für das nächste Projekt.





Mittwoch, 30. März 2016

Weben 2

Übung macht den Meister....sagte ich ja schon.

Und deshalb hab ich mich auch gleich dran gemacht, wieder - ruck-zuck - eine neue Kette auf den Rahmen aufzuziehen- immer im Wechsel zwei helle und zwei dunkle Fäden.
Das ging  zügig von der Hand und einen kleinen Fehler konnte ich vor dem Anknoten noch schnell ausbessern.
Das Garn ist ein schwarzer, vierfädig gefachter Wollfaden in Kombination mit einem etwas dickeren (2/15), wohl synthetischen Flauschgarn, dessen genaue Zusammensetzung ich nicht mehr bestimmen kann.

Beim Weben selbst habe ich dann auch rhythmisch die Farben gewechselt und das Muster sieht fast aus, wie ein Hahnentritt.

40 cm breit und 167 cm lang ist das Stück geworden und ist somit ausreichend lang, um doppelt gelegt bequem um den Hals geschlungen werden zu können.

Anfang und Ende habe ich mit der Nähmaschine versäubert und auf Fransen verzichtet.





Da ich leider immer noch darauf warte, dass meine bestellten, etwas feineren Webblätter bei mir ankommen, ist das nächste Übungsstück schon in Arbeit ;-).
Darüber hinaus bin ich immer noch auf der Suche nach dem ultimativen Lehrbuch.
Das nicht ganz preiswerte Werk von Erika Arndt ( Handbuch Weben) ist wohl zur Zeit die einzige Möglichkeit, sich in das Thema zu vertiefen, denn bislang konnte ich noch keinen Webkurs in meiner Nähe ausfindig machen.
So übe ich wohl noch eine Weile vor mich hin, bis ich mich traue, etwas "Gewagteres"  wie ein aufwändiges Muster anzugehen.







Dienstag, 8. März 2016

Der Webvirus

Der Webvirus hat mich erwischt!
Schon eine ganze Weile schaue ich immer wieder auf Blogs vorbei, in denen vom Weben erzählt wird. Zum Beispiel bei Maliz.
Ganz langsam setzte sich der Gedanke in mir fest, dass ich dieses Handwerk unbedingt auch noch erlernen möchte. Ein noch auf dem Speicher ruhender Schulwebrahmen war jedoch eher abtörnend, als motivierend. Immerhin wurde mir klar, dass es sein muss!

Dieser Tage war es dann soweit.
Nach endlosem Recherchieren im Netz und anderen Menschen Löcher in den Bauch fragen, wollte ich einen Webrahmen kaufen.
Dabei schwankte ich zwischen einem einfachen Tischwebrahmen und einem Tischwebstuhl mit Schäften. Da ich aber wirklich absoluter Anfänger bin, habe ich mich nach bester Beratung vom "Wollschaf" dann doch „nur“ für einen Rigid Heddle in 80 cm Breite entschieden.

Der Aufbau inklusive Standfuß hat mal gerade 1.5 Stunden gedauert. Die Anleitung war wirklich einfach zu verstehen und nachdem ich von dem Tipp, etwas Wachs auf die Schrauben zu geben, gelesen hatte, waren sie auch tatsächlich leicht einzudrehen.





Das Aufspannen der Kette hat natürlich etwas länger gedauert, denn 80 cm Breite sind ja schon was. Zu ungeduldig zum Suchen habe ich das erst beste Knäuel Wolle dafür genommen, das mir in die Hände kam: Sockenwolle, ziemlich wild gemustert….ein Fehlkauf, den ich wohl nie verstricken werde. Grade gut genug für den ersten Versuch.
Diverse andere Knäul von Sockenwolle ( überwiegend Reste) waren auch schnell gefunden und so konnte ich am Abend direkt anfangen….ohne Plan…einfach mal so, zum Probieren.




Mit jeder gewebten Reihe wurde mir dann aber schnell klar, dass die stark gemusterte Kette wohl doch nicht ganz so gut gewählt war, dass aber das Probeprojekt vielleicht doch noch ganz hübsch werden könnte, wenn ich mir einen Plan mache, wie ich die zur Verfügung stehenden Farben verteilen werde und dass es sich empfiehlt, einen gewissen Rhythmus einzuhalten.
Verwöhnt vom Tempo des Strickmaschinen Strickens war ich  sehr erstaunt, wie schnell man vorwärts kommt und wieviel Spaß es mir macht.

Auch meine Katze Lilly ist sehr begeistert von meinem neuen Hobby ….was aber alle meine Hoffnungen, nun doch ein schönes Erstlingswerk hinzubekommen, komplett zunichte macht.
An anderer Stelle erwähnte ich ja schon, dass Lilly ein ausgesprochen großes Interesse an Fäden jeglicher Art hat, mit Hingabe Wollknäule aufdröselt und dabei die Fäden zerbeißt.


Nun…was meine Webversuche betrifft, hat sie für den Rahmen jetzt eine andere Verwendung gefunden. Offensichtlich interessiert sie sich keinen Deut dafür, ob sie mir mein Gewebe dabei zerstört oder nicht. 
Kann sie ja nichts dafür, dass sie kein Leichtgewicht ist und zudem auch noch scharfe Krällchen hat, oder?





Nachtrag am 20.03.2016

Hier ist es nun, das Erstlingswerk:
134 cm  mal 72 cm... breit genug für eine Stola...aber leider nicht lang genug dafür; als Schal- doppelt gelegt....auch zu kurz und zu dick. 

Die Ränder.....na ja...da gibts noch viel zu üben!

Auch die Materialkombination (dickere und dünnere Garne) hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass ein an den Seiten gerades Stück entstand. Auch da sag ich salopp: na ja, ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Aber Spaß hat es gemacht. Jeden Abend hab ich etwa zwei bis drei Stunden gewebt. Schon nach einer Woche musste ich leider aufhören, weil ein Teil des Garns aufgebraucht war. Die Kette hätte die fehlenden cm für eine ausreichende Schal Länge noch hergegeben, aber noch ein anderes Garn wollte ich nicht verwenden.



Trotz all der Unregelmäßigkeiten, den wirren Streifen und der nicht ausreichenden Länge trage ich das Teil manchmal und...teile es.....genau.... mit der Katze!
Denn Lilly hat das Tuch zu ihrem absoluten Lieblingsdeckchen erklärt und ist empört, wenn es abends nicht am Fußende des Sofas liegt...Foto folgt!



Freitag, 4. März 2016

Freeform Jacke Nr 2

Es lässt mich einfach nicht los.
Diese Art, ein Kleidungsstück zu gestalten, macht so viel Freude, dass ich gleich 2 verschiedene Projekte begonnen habe. Über eines will ich hier erzählen.

Eine Jacke in Brauntönen bis hin zu Weiß soll entstehen. Auslöser für diesen Wunsch war das Blättern in diesen fantastischen Zeitschriften Duplet und Mod Zhurnal.
Nach langem Zögern habe ich mir nämlich endlich zwei Ausgaben bestellt...zum Anfassen und Schmökern!
Auch wenn ich die russischen Schrift nicht lesen und die Texte nicht verstehen kann, ist doch das Blättern darin so inspirierend, dass ich gleich Wolle ausgesucht habe.









Wie praktisch, dass sich in den Kisten auf dem Speicher auch noch viele Reste aus den 80ern fanden, die farblich wunderbar harmonieren.

Die ersten Motive waren schnell gearbeitet und mittlerweile ist schon ein Vorderteil fast fertig


Wie bei der ersten Jacke auch, kommt das Styropor Brett und der Nessel- Grundschnitt wieder zum Einsatz.


Häkeln für's Baby

Der Gang zum Wollgeschäft endet ja meistens damit, dass ich mit voller Tasche wieder nach Hause komme. Das ist ein Grund dafür, dass ich die Besuche beim Laden um die Ecke vermeide, denn meine Vorräte reichen mindestens bis zum St. Nimmerleins Tag.

Diesmal gab es aber einen triftigen Grund, alle Vorsätze über Bord zu werfen.
Ein Menschlein hat das Licht der Welt erblickt und muss nun unbedingt bestrickt und behäkelt werden.
Babywolle muss also her, die Mama auch bedenkenlos in der Waschmaschine waschen kann.
( was ich mit meinen Sachen nie mache...aber das muss ja jeder für sich entscheiden)

Jedenfalls war wie befürchtet das Angebot sehr verlockend und mein Widerstand gegen den Kaufzwang brach in sich zusammen.

Die ersten Garne sind nun schon verarbeitet:

Babyschuh aus Cheval Blanc/ Comète, Schachenmayr Catania mit Nadel Nr 2

Babyschuh aus Cheval Blanc/ Comète, Schachenmayr Catania und einem schwarzen Restgarn

Teddy und Schuhe aus Schachenmayr/ Bravo mit Nadel Nr 3


Schirmmütze ebenfalls aus Schachenmayr/Bravo


Die Größentabelle für Schuhe und Mütze konnte ich im Netz über eine entsprechende Bildersuche finden. Die gesetzten Links führen alle zu den Herstellerfirmen. Aber die Materialien kann man natürlich - so wie ich- im Geschäft nebenan erstehen. Nun freue ich mich schon auf die hoffentlich bald eintreffenden Tragefotos.







Dienstag, 23. Februar 2016

schon wieder Filzpuschen

Ich liebe sie, diese gemütlichen Filzpuschen.
Blöd nur, dass sie bei mir einfach nicht lange halten, denn ich mag einfach kein Latex auf die Sohle tupfen oder extra Sohlen annähen. So komme ich eben nicht drum herum, immer wieder mal neue zu stricken.Klar ist auch, dass bei meinem Verbrauch gerne mal ein paar Reste bleiben.
So war es Zeit, diese mit heißer Nadel zu verarbeiten. Wie schön, dass in der Kiste jetzt wieder etwas Platz ist ;-)



Donnerstag, 4. Februar 2016

Wunsch Pullunder

Hatte ich es je erwähnt?
„Er“ liebt Pullunder!

Ehrlich gesagt ist so ein ärmelloses Etwas nicht mein Ding.
Aber des Menschen Wille ist ja bekanntlich sein Himmelreich.

Mag sein, dass „seine“ Vorliebe daher rührt, dass man "ihn"  sowieso eher als wandelnden Radiator bezeichnen könnte, bei dem vergessen wurde, ein Thermostat einzubauen mit dem man auch mal die Körpertemperatur anpassen könnte, denn als ein ganz normales menschliches Wesen.

Normal ist doch, dass sich – egal welche Zimmertemperatur gerade herrscht- Füße und Hände meist anfühlen, als hätte man sie- einem tiefgefrorenen Rippenstück gleich- gerade eben erst dem Tiefkühlschrank entnommen. Deshalb liegen bei mir also Socken, Jacken, Pullis (mit Ärmeln!) und Decken gleich stapelweise in Griffnähe, denn selbst bei 23 Grad Innentemperatur kann es durchaus vorkommen, dass es mich erbärmlich fröstelt.

Ein Ding ohne Ärmel….ein absoluter NO-GO! Für mich jedenfalls!

Aber was solls.
Dann strick ich halt nochmal sowas. Frau denkt ab jetzt praktisch und frohlockt, weil man ja auch Arbeit spart.
„Für Dich, mein Schatz, damit du bei Minus 12 Grad auf keinen Fall ins Schwitzen kommst.
In welcher Farbe solls denn sein?“

„Ach!….SCHWARZ ???????“

Niederschmetternd!
Schwarz!
Ja geht’s noch? …frage ich mich.
Wie soll ich denn da je die Maschen erkennen können.
Alle, deren Äugelein nicht mehr ganz so wollen, wie sie sollen und die schon mal Schwarz gestrickt haben, wissen wovon ich rede…..
Und meine sind… na ja …. schon das dunkle Grau vom Rolli war eine echte Herausforderung- trotz fantastischer Beleuchtung des Arbeitsplatzes!

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt…und ich gebe es zu: es ging dann doch.
Und so sind wir beide zufrieden.

Er, weil er bekam, was er sich wünschte und ich, weil ich meine Eiszapfen noch immer an ihm wärmen kann, ohne zu verbrennen.


Donnerstag, 28. Januar 2016

Schlicht, uni, mit Rollkragen, ohne Muster und sehr, sehr wuschelig weich.

Man kennt das ja….
Mit fast tränenverhangenem Blick steht man vor dem Kleiderschrank und muss trotz Überfüllung desselbigen entrüstet feststellen: „ Ich habe NICHTS anzuziehen“

Bei weitem ist es ja nicht so, dass die Schubladen der riesigen Strickwaren-Kommode leer wären. Weit gefehlt! Sie quellen sogar über und an Ordnung und System ist in Anbetracht der Unmengen von Pullovern und Jacken aller Varianten in diesem Schrank sowieso nicht mehr zu denken.

Was tut also die clevere Frau, wenn gar der Lieblingspullover ( der in der Lieblingsfarbe- der zu allem passt, für jede Gelegenheit gut ist und sitzt, wie eine zweite Haut) mittlerweile an den Ärmeln so durchgescheuert ist, dass er selbst als Putzlappen seine Qualifikation verloren hat?

Sie inspiziert spornstreichs die Wollvorräte (etwa 189547,48 Millionen Kilo, die genau für diese Situation angeschafft wurden), nimmt die Maße des nun endgültig zum letzten Mal beweint werdenden guten Stückes, wickelt, rechnet und strickt. Besessen, ohne Schlaf, nur hin und wieder unterbrochen von einer nöligen Katze, die aufs Stärkste protestiert, weil man ihr mal wieder keinen Eintritt ins Allerheiligste gewähren mag, wo sie in stiller Glückseligkeit bereits mühevoll gewickelte Knäule zerrupfen könnte! Nein, diesmal nicht. Diesmal bleibt sie draußen!
Und so ist es in den frühen Morgenstunden dann auch endlich geschafft. Das neue „beste Stück“ wird in einem Rutsch fertig.
Schlicht, uni, mit Rollkragen, ohne Muster und sehr, sehr wuschelig weich.





Wer behauptet denn hier, ich hätte nichts anzuziehen???