Der Webvirus hat mich erwischt!
Schon eine ganze Weile schaue ich immer wieder auf Blogs
vorbei, in denen vom Weben erzählt wird. Zum Beispiel bei
Maliz.
Ganz langsam setzte sich der Gedanke
in mir fest, dass ich dieses Handwerk unbedingt auch noch erlernen möchte. Ein noch auf dem Speicher ruhender Schulwebrahmen war jedoch eher abtörnend, als motivierend. Immerhin wurde mir klar, dass es sein muss!
Dieser Tage war es dann soweit.
Nach endlosem Recherchieren im Netz und anderen Menschen
Löcher in den Bauch fragen, wollte ich einen Webrahmen kaufen.
Dabei schwankte ich zwischen einem einfachen Tischwebrahmen
und einem Tischwebstuhl mit Schäften. Da ich aber wirklich absoluter Anfänger
bin, habe ich mich nach bester Beratung vom "Wollschaf" dann doch „nur“ für einen
Rigid Heddle in 80 cm Breite
entschieden.
Der Aufbau inklusive Standfuß hat mal gerade 1.5 Stunden
gedauert. Die Anleitung war wirklich einfach zu verstehen und nachdem ich von
dem Tipp, etwas Wachs auf die Schrauben zu geben, gelesen hatte, waren sie auch
tatsächlich leicht einzudrehen.
Das Aufspannen der Kette hat natürlich etwas länger
gedauert, denn 80 cm Breite sind ja schon was. Zu ungeduldig zum Suchen habe
ich das erst beste Knäuel Wolle dafür genommen, das mir in die Hände kam:
Sockenwolle, ziemlich wild gemustert….ein Fehlkauf, den ich wohl nie
verstricken werde. Grade gut genug für den ersten Versuch.
Diverse andere Knäul von Sockenwolle ( überwiegend Reste)
waren auch schnell gefunden und so konnte ich am Abend direkt anfangen….ohne
Plan…einfach mal so, zum Probieren.
Mit jeder gewebten Reihe wurde mir dann aber schnell klar,
dass die stark gemusterte Kette wohl doch nicht ganz so gut gewählt war, dass aber
das Probeprojekt vielleicht doch noch ganz hübsch werden könnte, wenn ich mir einen Plan
mache, wie ich die zur Verfügung stehenden Farben verteilen werde und dass es sich
empfiehlt, einen gewissen Rhythmus einzuhalten.
Verwöhnt vom Tempo des Strickmaschinen Strickens war ich sehr erstaunt, wie schnell man vorwärts kommt und wieviel Spaß es mir macht.
Auch meine Katze Lilly ist sehr begeistert von meinem neuen Hobby ….was aber alle meine Hoffnungen, nun doch ein schönes
Erstlingswerk hinzubekommen, komplett zunichte macht.
An anderer Stelle erwähnte ich ja schon, dass Lilly ein
ausgesprochen großes Interesse an Fäden jeglicher Art hat, mit Hingabe
Wollknäule aufdröselt und dabei die Fäden zerbeißt.
Nun…was meine Webversuche betrifft, hat sie für den Rahmen
jetzt eine andere Verwendung gefunden. Offensichtlich interessiert sie sich keinen Deut dafür, ob sie mir mein Gewebe dabei zerstört oder nicht.
Kann sie ja nichts dafür, dass sie kein Leichtgewicht ist und zudem auch noch scharfe Krällchen hat, oder?
Nachtrag am 20.03.2016
Hier ist es nun, das Erstlingswerk:
134 cm mal 72 cm... breit genug für eine Stola...aber leider nicht lang genug dafür; als Schal- doppelt gelegt....auch zu kurz und zu dick.
Die Ränder.....na ja...da gibts noch viel zu üben!
Auch die Materialkombination (dickere und dünnere Garne) hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass ein an den Seiten gerades Stück entstand. Auch da sag ich salopp: na ja, ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Aber Spaß hat es gemacht. Jeden Abend hab ich etwa zwei bis drei Stunden gewebt. Schon nach einer Woche musste ich leider aufhören, weil ein Teil des Garns aufgebraucht war. Die Kette hätte die fehlenden cm für eine ausreichende Schal Länge noch hergegeben, aber noch ein anderes Garn wollte ich nicht verwenden.
Trotz all der Unregelmäßigkeiten, den wirren Streifen und der nicht ausreichenden Länge trage ich das Teil manchmal und...teile es.....genau.... mit der Katze!
Denn Lilly hat das Tuch zu ihrem absoluten Lieblingsdeckchen erklärt und ist empört, wenn es abends nicht am Fußende des Sofas liegt...Foto folgt!