Donnerstag, 30. Juli 2015

Irisch Häkeln - das Abendkleid -letzter Teil


Gerade konnte ich im Strickforum von Hummelbrummel lesen, dass auch sie ein solches Langzeit-Projekt gerade eben fertig gestellt hat. Was sie schreibt, kam mir sofort bekannt vor.

Auch ich kenne den Satz: "Mach erst mal das Eine fertig, bevor du schon wieder was Neues anfängst" sehr gut und oft saß ich früher dann da und hätte das Teil am liebsten in die Ecke gepfeffert. Wie gut, dass man mit zunehmendem Alter doch mal loslässt und allein das tut, was einem wirklich gut tut.

Seit Beginn der Arbeit sind so viele Dinge passiert und so manches Motiv erinnert mich daran, wo und wann es entstanden ist. Schöne Geschichten sind das, die ich aber hier nicht erzählen will.

Begonnen hat es jedenfalls im Januar 2012, als ich auf der Suche nach einem kleinen Mitnahme-Projekt war, weil eine Reise anstand und recht viel "Leerlauf" zu erwarten war.
Dass es aber so lange bis zur Fertigstellung gedauert hat- damit habe ich nicht gerechnet.
Nun ist das Werk vollbracht und irgendwie bin ich doch ganz schön stolz, so lange ausgehalten zu haben. Es gab Zeiten, da mochte ich die Arbeit nicht in die Hand nehmen- anderes wollte gestrickt oder gehäkelt werden und drängte sich vor.
Doch in den letzten Monaten war die Lust auf einmal wieder da.





Bei kritischer Betrachtung sehe ich, wo ich beim Arbeiten das ein oder andere hätte besser machen können. Aber diese kleinen "Unregelmäßigkeiten" stören mich überhaupt nicht. Ich habe jedenfalls wieder viel dabei gelernt und kann dieses Wissen in neuen Projekten umsetzen.
So werde ich auf jeden Fall in Zukunft - gerade bei dieser Baumwolle- eine dünnere Nadel verwenden.
Sollte ich wieder mal ein Kleid häkeln wollen, schneidere ich mir zuerst ein "Dummy", das ich nur an den Längskanten zusammennähe, damit das Arbeiten beim Netz-häkeln auf einem Brett nicht so kompliziert ist. Auch habe ich gelernt, dass bei diesen Materialien die Umsetzung eines unten ausgestellten, langen Kleides nicht den Effekt bringt, den ich gerne hätte, weil das Gewicht der Motive das Netz nach unten zieht und somit der "ausgestellte" Effekt ab Oberschenkel einfach verloren geht.Vielleicht wird das besser, wenn ich ein nur knielanges Kleid häkele....oder auch nicht?!?
In vielen Duplet Heften sieht man ja auch, dass die meisten der langen Kleider einfach nur lange Schläuche sind. Das wird wohl einen Grund haben.

Das Material:
für die Motive:
"Filigran" von Uschi Wolle, 100% Baumwolle, mercerisiert, gasiert
für das Netz: Konengarn aus Altbeständen:
1 Faden schwarzes Glanzgarn,
1 Faden Wolle-Poly Gemisch
1 Faden BW-Poly Gemisch

Nadel Nr. 1,5 für die Motive, 1,25 für das Netz

Über die verbrauchte Menge kann ich keine Angaben mehr machen, weil mittlerweile aus den Resten schon wieder andere Kleinigkeiten entstanden sind. Das Kleid ( inclusive einem recht schweren Unterkleid) wiegt insgesamt 934 Gramm.

Als Einlegefaden bei den Motiven habe ich diverse dickere reine Baumwolle verschiedener Hersteller gekauft, um mir das Zurechtlegen von 4-oder 6-fach Fäden zu ersparen. So konnte ich den farblich passenden Einlegefaden direkt aus dem Knäul ziehen und mitlaufen lassen.

Die Freude,  ein solch großes Projekt zu Ende gebracht zu haben, ist riesig und ich kann den Abend, an dem ich das Kleid zum ersten Mal tragen werde, kaum erwarten.

:-) ....ich werde es wieder tun!